Es dürfte die spannendste Kommunalwahl seit Jahrzehnten werden: Am 8. März 2026 wählen die Augsburgerinnen und Augsburger einen neuen Oberbürgermeister bzw. eine neue Oberbürgermeisterin. Zwar gibt es eine Favoritin, davon abgesehen sind aber etliche Fragen offen. Wer kommt in die Stichwahl? Welche Rathauskoalition geht sich letztlich aus? Gut möglich ist, dass Schwarz-Grün keine Mehrheit mehr bekommt und sich einen dritten Partner ins Boot holt. Oder gibt es eine völlig neue Koalition? Die großen Parteien haben ihre Kandidatinnen und Kandidaten bereits verkündet. Bei einigen kleineren Parteien deutet sich an, wer antreten dürfte. Wir stellen die (voraussichtlichen) Kandidaten vor.
Die OB-Kandidatin der Augsburger CSU: Eva Weber
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Eva Weber ist seit 2020 Oberbürgermeisterin in Augsburg. Sie gilt bei der Kommunalwahl 2026 als Favoritin.
Foto: Michael Hochgemuth
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Eva Weber ist seit 2020 Oberbürgermeisterin in Augsburg. Sie gilt bei der Kommunalwahl 2026 als Favoritin.
Foto: Michael Hochgemuth
Zuletzt musste Eva Weber einen Dämpfer hinnehmen. Bei ihrer Nominierung als Oberbürgermeisterkandidatin der CSU kam sie lediglich auf 78 Prozent Unterstützung bei den Delegierten. Dennoch geht Weber in der kommenden Kommunalwahl als Favoritin ins Rennen. Ihr Trumpf: Weber ist deutlich bekannter als ihre Herausforderer von SPD, Grünen und AfD. Die 48-Jährige ist seit 2020 Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg. Damals setzte sie sich in der Stichwahl gegen den SPD-Kandidaten Dirk Wurm mit 62,3 Prozent der Stimmen deutlich durch. Zuvor war Weber knapp neun Jahre lang Wirtschaftsreferentin unter ihrem Vorgänger Kurt Gribl. Weber ist mit Florian Weber verheiratet und lebt in der Innenstadt.
Der OB-Kandidat der Augsburger SPD: Florian Freund
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Florian Freund wurde von seiner Partei, der SPD, mit 100 Prozent der Stimmen als OB-Kandidat nominiert.
Foto: Annette Zoepf
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Florian Freund wurde von seiner Partei, der SPD, mit 100 Prozent der Stimmen als OB-Kandidat nominiert.
Foto: Annette Zoepf
Florian Freund startete mit viel Rückenwind in den Wahlkampf. Bei der Nominierungsveranstaltung der SPD im Juli wählten ihn die Delegierten mit 100 Prozent der Stimmen zum OB-Kandidaten. Freund ist seit 2018 Fraktionsvorsitzender der Partei im Stadtrat und kritisiert die schwarz-grüne Koalition und Eva Weber regelmäßig scharf. Freund hat durchaus Chancen, in die Stichwahl zu gelangen. Dass er dort Amtsinhaberin Weber schlägt, gilt hingegen als eher unwahrscheinlich. Die SPD hat zuletzt in ihrer einstigen Hochburg Augsburg keine guten Ergebnisse mehr eingefahren. Freund arbeitet bei der Regierung von Schwaben im Bereich Landesplanung. Er ist verheiratet, hat drei Töchter und lebt mit seiner Familie in Göggingen.
Die OB-Kandidatin der Augsburger Grünen: Martina Wild
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Die OB-Kandidatin der Grünen, Martina Wild, möchte Eva Weber schlagen. 2020 verpasste sie knapp den Einzug in die Stichwahl.
Foto: Marcus Merk
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Die OB-Kandidatin der Grünen, Martina Wild, möchte Eva Weber schlagen. 2020 verpasste sie knapp den Einzug in die Stichwahl.
Foto: Marcus Merk
Für Martina Wild ist eine Kommunalwahl als Spitzenkandidatin kein Neuland. Bereits 2020 trat sie als Frontfrau der Grünen an. Damals landeten die Grünen als Partei auf dem zweiten Platz, Wild schaffte es knapp nicht in die Stichwahl. Es gelang ihr jedoch, eine Koalition mit der Augsburger CSU zu schmieden, das erste schwarz-grüne Bündnis in einer bayerischen Großstadt. Seither ist Wild zweite Bürgermeisterin und als Referentin für die Bereiche Bildung und Migration zuständig. Diesmal will es Wild in die Stichwahl schaffen und gegen ihre „Chefin“ Eva Weber antreten. Mit einem Sieg gegen Weber ist jedoch eher nicht zu rechnen. Die dreifache Mutter ist studierte Historikerin, Romanistin und Politikwissenschaftlerin.
Der OB-Kandidat der Augsburger AfD: Andreas Jurca
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Eigentlich sitzt Andreas Jurca im Bayerischen Landtag. Dennoch tritt er im März 2026 als OB-Kandidat der AfD an.
Foto: Klaus Rainer Krieger
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Eigentlich sitzt Andreas Jurca im Bayerischen Landtag. Dennoch tritt er im März 2026 als OB-Kandidat der AfD an.
Foto: Klaus Rainer Krieger
Auch Andreas Jurca ist kein neues Gesicht. Der Chemiker trat bereits bei der zurückliegenden Kommunalwahl als OB-Kandidat der AfD an. Damals holte er lediglich 4,8 Prozent der Stimmen. Diesmal dürfte das Ergebnis deutlich besser ausfallen, die rechte Partei befindet sich deutschlandweit im Aufwind. Auch ein Einzug in die Stichwahl gilt als möglich. Bei der Bundestagswahl landete die AfD in Augsburg auf dem zweiten Platz. Jurca sitzt seit 2020 im Stadtrat und seit 2023 im Bayerischen Landtag. Der 37-Jährige, der ursprünglich aus Rumänien stammt, ist verheiratet.
Der OB-Kandidat der „mitte.augsburg“: „Mister Mitte“
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Das Kompetenzteam von mitte.augsburg steht fest: Mit dazu gehören (linkes Bild, vorne v.l. Iris Steiner, Raluca Sandner, Sabine Hofmann, (Mitte v. l.) Hans Wengenmeir, Dieter Kleber, Ralf Neugschwender sowie (hinten v.l.) Johannes Warbeck und Lars Vollmar. Urlaubsbedingt fehlt Rudi Reisch.
Foto: Daniel Biskup/mitte.augsburg
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Das Kompetenzteam von mitte.augsburg steht fest: Mit dazu gehören (linkes Bild, vorne v.l. Iris Steiner, Raluca Sandner, Sabine Hofmann, (Mitte v. l.) Hans Wengenmeir, Dieter Kleber, Ralf Neugschwender sowie (hinten v.l.) Johannes Warbeck und Lars Vollmar. Urlaubsbedingt fehlt Rudi Reisch.
Foto: Daniel Biskup/mitte.augsburg
FDP, Freie Wähler und Pro Augsburg wollen bei der Kommunalwahl der CSU Stimmen abnehmen und die Grünen in der Stadtregierung ablösen. Deshalb haben sich die liberalen bis konservativen Parteien im Team „mitte.augsburg“ zusammengeschlossen. Noch steht der OB-Kandidat des bürgerlichen Zusammenschlusses nicht fest, der von allen drei Partner favorisierte Kandidat, Jürgen Marks, erklärte jüngst, er stehe für mitte.augsburg nicht zur Verfügung. Nun hat die Suche nach einem Kandidaten erneut begonnen.
Die OB-Kandidatin von Die Linke: noch unbekannt
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Elisabeth Wiesholler trat im Februar als Direktkandidatin für die Partei Die Linke bei der Bundestagswahl an. Könnte sie auch bei der Kommunalwahl antreten?
Foto: Marcus Merk
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Elisabeth Wiesholler trat im Februar als Direktkandidatin für die Partei Die Linke bei der Bundestagswahl an. Könnte sie auch bei der Kommunalwahl antreten?
Foto: Marcus Merk
Die Linke feierte zuletzt auch in Augsburg eine kaum erwartete Wiederauferstehung. 10,6 Prozent der Zweitstimmen holte die Partei bei der Bundestagswahl. Zuletzt stellte sich Die Linke auch in Augsburg personell neu auf. Wer OB-Kandidat der Partei bei der Kommunalwahl wird, ist noch unklar. Eine mögliche Kandidatin ist Elisabeth Wiesholler. Die Pädagogin war Direktkandidatin bei der vergangenen Bundestagswahl und erklärte zudem, 2026 für den Stadtrat antreten zu wollen.
Der OB-Kandidat der V-Partei: Roland Wegner
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Roland Wegner tritt erneut als OB-Kandidat für die V-Partei an.
Foto: Konrad Harle (Archivbild)
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Roland Wegner tritt erneut als OB-Kandidat für die V-Partei an.
Foto: Konrad Harle (Archivbild)
Roland Wegner macht regelmäßig mit scharfer Kritik und umstrittenen Vorschlägen vor allem in Bezug auf den Tierschutz von sich reden. Unter anderem fordert er, Pferde beim Plärrerumzug zu verbieten. Der Stadtrat der V-Partei tritt 2026 erneut als OB-Kandidat an. Bei der Kommunalwahl 2020 erzielte die V-Partei 69.649 Stimmen und zog mit einem Sitz in den Stadtrat ein. Für 2026 strebt man zwei weitere Sitze an.
OB-Kandidaten von ÖDP, „Augsburg in Bürgerhand“, Die Partei, Generation Aux und „Wir sind Augsburg“: noch unbekannt
Die genannten fünf Parteien sind mit jeweils einem Stadtrat bzw. einer Stadträtin vertreten. Ob bzw. mit welcher Person sie als OB-Kandidaten antreten, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Für die ÖDP trat 2020 Christian Pettinger, für „Augsburg in Bürgerhand“ Bruno Marcon, für Die Partei Lisa McQueen und für „Wir sind Augsburg“ Anna Tabak an.
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Jonas Klimm
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