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Romy Hausmanns neuer Thriller präsentiert Spannung und psychologische Tiefe. Im Fokus: ein verschwundenes Mädchen und ein Vater in der Krise.
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Theo Novak, 74 Jahre alt und ehemaliger Herzchirurg, kämpft mit seinem schwindenden Gedächtnis. Eines Nachts wacht er auf und versucht, sich an einen Namen zu erinnern, der ihm jedoch wie Nebel entgleitet. Zwei Jahrzehnte nach dem Verschwinden seiner Tochter Julie tauchen True-Crime-Podcaster auf und reißen alte Wunden auf.
„Himmelerdenblau“ von Romy Hausmann: Darum geht‘s im BuchBestseller-Autorin Romy Hausmann enthüllt im exklusiven Gespräch, warum ihre Bücher emotional statt brutal sind und wie ein 80-jähriger Großvater aus Australien zu „Himmelerdenblau“ inspirierte (Montage). © Astrid Eckert/Penguin Randomhouse (Montage)
Romy Hausmann entfaltet ihre Geschichte in der Gegenwart. Doch der 7. September 2003 bleibt zentral – der Tag, an dem die 16-jährige Julie Novak verschwand. Zurück bleibt ein Vater mit löchrigen Erinnerungen und zwei Podcaster, Liv und Phil, die mit fragwürdigen Fragen Klicks generieren wollen. Während Liv Empathie zeigt, steigert Phil die Sensationsgier ins Bedrohliche.
Seit dem 7. September 2003 ist Julie Novak verschwunden. Die Familie ist daran zerbrochen. Nur ihr Vater Theo hört nicht auf, nach ihr zu suchen. Als sich Julies Verschwinden zum zwanzigsten Mal jährt, nimmt die Podcasterin Liv Kontakt zu Theo auf. Sie sei auf eine neue Spur gestoßen. Doch wenn er die Wahrheit erfahren will, muss er sich beeilen, bevor seine fortschreitende Demenz alles mit Dunkelheit überzieht. Wer zum Teufel hat ihm seine Tochter genommen? Warum hat Julies Ex-Freund Daniel das Schlafzimmer seiner verstorbenen Mutter so sorgfältig verschlossen? Und gibt es etwas Grausameres als die Ungewissheit über das Schicksal des eigenen Kindes?
Romy Hausmann „Himmelerdenblau“
► 2025 Penguin, ISBN-13 978-3-328-60428-0
► Preis: 18 €, 448 Seiten
Romy Hausmann, 1981 in Thüringen geboren, schrieb fast ein Jahrzehnt lang im Geheimen, während sie mehrere Jobs hatte, um sich das Autorinnenleben zu finanzieren, wie sie im Interview verrät. Ihr Durchbruch kam 2019 mit „Liebes Kind“, das sofort ein Bestseller wurde und später von Netflix verfilmt wurde. Seitdem veröffentlichte sie Thriller wie „Marta schläft“ (2020), „Perfect Day“ (2022) und „Anatomie eines Mörders“ (2022).
Über ihr Schreiben sagt sie im Interview mit 24books.de: „Ich erzähle eigentlich Liebesgeschichten, Familiengeschichten über irgendeine ausgeartete Form von Liebe oder Selbstschutz.“ Sie arbeitet täglich daran – „weniger obsessiv als früher, aber die Konstante bleibt: Ich schreibe jeden Tag.“
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Starke Perspektivwechsel
Hausmanns literarische Stärke liegt in der Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven. Theos Ich-Perspektive wirkt fragmentarisch und authentisch beklemmend, während Liv einen Außenblick auf den Fall bietet. Spannung entsteht durch eine Atmosphäre, die still daherkommt, aber unter die Haut geht.
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Der Roman verbindet die Faszination eines Cold Cases mit dem Druck eines 20-jährigen Jubiläums. Theos Demenz als unzuverlässiger Erzähler schafft Unsicherheit und erinnert an Werke wie „Gone Girl“ von Gillian Flynn, jedoch mit einem gerontologischen Twist. Die mediale Inszenierung durch den True-Crime-Podcast zeigt, wie schnell Ermittlungen zur Show werden können. Das Thema „Demenz“ behandeln auch Norbert Kron in „Manchmal ist es sogar lustig“ und Volker Kitz in „Alte Eltern“, hier im Interview mit 24books.de.
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„Himmelerdenblau“ ist mehr als nur Cliffhanger. Hausmann verknüpft den Thrill der Spurensuche mit einer berührenden Meditation über Erinnerung, Schuld und die Frage nach der Wahrheit. Wer psychologische Tiefe vor blutigen Szenen bevorzugt, findet hier einen fesselnden Roman, der nachklingt – wie ein flüsterndes Echo zwischen Himmel und Erde.
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