Hannover 96 setzt seinen Traumstart in der zweiten Fußball-Bundesliga fort. Bei Bundesliga-Absteiger Holstein Kiel trotzte die Mannschaft von Trainer Christian Titz einem Rückstand und gewann dank zweier Standardtore noch mit 2:1 (0:1). 96 bleibt mit der perfekten Punkteausbeute von zwölf Punkten aus vier Spielen an der Tabellenspitze, während die Kieler nach dem leichten Aufwärtstrend der vergangenen zwei Wochen den nächsten Rückschlag kassierten.

Phil Harres brachte die Kieler, die nach zwei Niederlagen zum Saisonstart zuletzt im DFB-Pokal und in der Liga zweimal nacheinander gewonnen hatten, zunächst in Führung (21. Minute). Doch in der zweiten Halbzeit drehten Virgil Ghita (62.) und Top-Joker Benjamin Källman (69.) jeweils nach Standards von Kapitän Enzo Leopold die Partie zugunsten der Gäste.

Nach einer Anfangsphase ohne Höhepunkte nutzte Harres gleich die erste gute Chance der Kieler. Der 23-Jährige verwandelte eine Flanke von Linksverteidiger John Tolkin per Rechtsschuss zu seinem ersten Zweitligator. Hannover wurde erst kurz vor der Halbzeit gefährlich. Maurice Neubauer scheiterte mit einem Distanzschuss an der Latte (39.), Jannik Rochelt kurz darauf im Strafraum an Kiels Torwart Jonas Krumrey (41.).

Bochum verliert auch gegen Münster

Nach dem Seitenwechsel übernahm 96 gleich wieder die Kontrolle und belohnte sich durch Ghita, der eine Leopold-Ecke einköpfte. Nur sieben Minuten später fand Leopold mit einem Freistoß den Kopf des eingewechselten Källman, der im dritten Ligaspiel nacheinander traf. Alle drei Saisontore erzielte der finnische Neuzugang als Joker.

Absteiger VfL Bochum kommt dagegen überhaupt nicht in Tritt. Nach der 1:2-Pleite im Revierderby bei Schalke 04 musste das Team von Trainerroutinier Dieter Hecking mit 1:2 (1:1) gegen Preußen Münster auch die erste Heimniederlage der Saison hinnehmen. Mit nur drei Punkten aus vier Spielen liegen die Westfalen deutlich hinter ihren eigenen Ansprüchen zurück und müssen sich in der Tabelle erstmal nach unten orientieren.

Joshua Mees (27.) brachte die Gäste in Führung. Ein Treffer von Philipp Hofmann nach Videobeweis (45.+1) sorgte kurz vor der Pause für den Ausgleich. Dann traf Mees mit einem Distanzschuss nach Wiederbeginn noch einmal (49.). Preußen steht mit sieben Zählern dort, wo der VfL gerne wäre.

Vier Tage nach dem dramatischen Pokal-Aus musste Eintracht Braunschweig auch im Liga-Alltag einen Dämpfer hinnehmen. Das Team von Heiner Backhaus kam im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld nach einem harmlosen Auftritt und einem späten Gegentreffer über ein 1:1 (0:0) nicht hinaus und verpasste den Sprung in die Spitzengruppe.

Wohl auch aufgrund des kräftezehrenden Pokalabends gegen den Titelverteidiger VfB Stuttgart (7:8 im Elfmeterschießen) am Dienstag fehlte Braunschweig lange der Zug zum Tor, Christian Conteh (64.) schlug jedoch eiskalt zu. Die Bielefelder, die in der Vorwoche eine Last-Minute-Niederlage gegen Mit-Aufsteiger Dynamo Dresden (1:2) einstecken mussten, nutzten ihre Überlegenheit erst spät durch Isaiah Young (89.).

Bielefeld wirkte frischer und bestimmte das Geschehen vor der Pause, Braunschweigs Torhüter Ron-Thorben Hoffmann war bei den wenigen Abschlüssen aber zur Stelle. Pech hatte die Eintracht auf der Gegenseite: Die vermeintliche Führung durch Erencan Yardimci (31.) zählte aufgrund einer knappen Abseitsposition nicht.

Die Offensive der Braunschweiger um Fabio Di Michele Sánchez, der im Pokal noch doppelt getroffen hatte, trat nur wenig in Erscheinung. Nach einem Ballgewinn war Conteh dann aber plötzlich frei durch und umkurvte den Bielefelder Torhüter Jonas Kersken. Bielefeld drückte, belohnte sich jedoch erst in der Schlussphase, als Young aus dem Gewühl heraus traf.