Berlin – Unbekannte haben mitten in Berlin eine Israel-Flagge in Brand gesetzt! Die Fahne hing an der Fassade der Akademie der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung im Stadtbezirk Tiergarten.

Gegen 5.30 Uhr bemerkte ein Sicherheitsmitarbeiter den Schaden. Kurz zuvor war bei seinem Rundgang noch alles unversehrt. Sofort alarmierte er die Polizei. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts Berlin ermittelt. Ein politisches Motiv ist sehr wahrscheinlich.

Vor der Konrad-Adenauer-Stiftung im Berliner Bezirk Tiergarten wurde in der Nacht zum Sonntag eine israelische Fahne angezündet

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Foto: picture alliance / Daniel Kalker

Das Beschädigen oder Verbrennen einer ausländischen Flagge ist in Deutschland grundsätzlich eine Straftat. Nach § 104 Strafgesetzbuch drohen dafür bis zu zwei Jahre Haft oder eine Geldstrafe.

Angriffe auf Israel-Symbole häufen sich

Der Brandanschlag ist kein Einzelfall. Am 13. August riss ein 51-Jähriger vor der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße eine Israel-Flagge herunter. Auch in diesem Fall ermittelt der Staatsschutz.

Gegen Israel gerichtete Demonstrationen und antisemitische Vorfälle gehören in Berlin inzwischen zum Alltag

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Foto: IMAGO/Jürgen Held

Bereits im März wurden am Rathaus Tempelhof wiederholt Flaggenmasten beschädigt, Israel– und Deutschland-Flaggen heruntergerissen. Anzeigen wurden erstattet, die Täter sind bis heute unbekannt.

Ende Januar beschmierten Unbekannte das Wandbild „Vaterland“ an der East Side Gallery. Die dort abgebildeten Israel- und Deutschland-Flaggen wurden mit arabischen Schriftzügen verunstaltet. Auch hier ermittelt der Staatsschutz wegen Sachbeschädigung.

Immer wieder Ziel von Schmierereien: Das Wandbild „Vaterland“ an der East Side Gallery

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Foto: Timo Beurich

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Bereits zuvor waren Israel-Flaggen am Rathaus Tempelhof (November 2024) und am Roten Rathaus (Oktober 2023) heruntergerissen worden. Dort hängen Israel-Fahnen als Zeichen der Solidarität nach dem Mega-Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023.

Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland explodiert: 2024 wurden bundesweit 8627 Fälle gezählt – ein Plus von 77 Prozent im Vergleich zu 2023. Das sind rund 24 antisemitische Vorfälle pro Tag. Besonders häufig treten sie bei Demos, im öffentlichen Raum und an Hochschulen auf.

Allein in Berlin wurden im ersten Halbjahr 2025 bereits 637 antisemitische Vorfälle registriert.