Shenzhen – Die ukrainischen Streitkräfte haben in einer abgeschossenen russischen Gerbera-Drohne überraschende Aufnahmen entdeckt: Auf der Speicherkarte der Bordkamera fanden sich Testaufnahmen aus einer chinesischen Fabrik.

Laut dem ukrainischen Militärberater Serhii Beskrestnov, zeigen die Dateien Tests in einer Produktionshalle in der chinesischen Stadt Shenzhen. Er veröffentlichte das Material auf seinem Telegram-Kanal.

Auf dem Video zu sehen ist eine stark befahrene Straße. Immer wieder rücken einzelne Autos in den Fokus der Drohne. Besonders brisant: Traditionelle chinesische Laternen in Rot schmücken den Straßenrand.

Die Viewpro-A40-Kamera dient im Krieg als „Auge“ der Drohne – mit starkem Zoom und Zielverfolgung liefert sie Aufklärungsbilder und Daten für Angriffe

Die Viewpro-A40-Kamera dient im Krieg als „Auge“ der Drohne – mit starkem Zoom und Zielverfolgung liefert sie Aufklärungsbilder und Daten für Angriffe

Foto: serhii_flash/Telegram

Auch das Innere der Fabrik ist kurz zu sehen. In der Spiegelung der Scheibe ist eine Viewpro-Kamera zu erkennen. Die kommt vom gleichnamigen chinesischen Hersteller. Dessen Produktionsstätte befindet sich in Shenzhen. Eine Geolokalisierung soll den Standort der Aufnahmen im Shenzhener Bezirk Nanshan bestätigt haben.

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Dass russische Drohnen mit chinesischen Bauteilen bestückt sind, ist nicht neu. Schon 2024 sagte ein EU-Beamter: „Wir haben Berichte von Geheimdienstquellen über die Existenz einer Fabrik in China erhalten, die Drohnen herstellt, die nach Russland geliefert und im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden.“

Zuletzt meldete der ukrainische Geheimdienst Ende Juli, er habe russische Drohnen sichergestellt, die komplett aus chinesischen Teilen bestehen. Der Fund zeigt zum ersten Mal, dass Russland im Krieg gegen die Ukraine eine Waffe nutzt, die vollständig aus chinesischen Teilen besteht.

In Putins Drohnen und Waffen finden sich regelmäßig chinesische Teile. Zudem liefert Peking Technik für neue Drohnen, etwa die Ausstattung mit Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen.

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Laut dem estnischen Auslandsgeheimdienst stammen inzwischen rund 80 Prozent der militärisch nutzbaren Bauteile, die Moskau erreichen, aus der Volksrepublik. Frühere ukrainische Untersuchungen zeigten, dass etwa 60 Prozent der ausländischen Teile, die in russischen Waffen auf dem Schlachtfeld gefunden wurden, aus China stammten.

Aus der engen Beziehung machen die beiden Diktatoren Wladimir Putin (72) und Xi Jinping (72) kein Geheimnis: Während in der Ukraine weiter Bomben fallen, lässt sich der Diktator in China mit rotem Teppich und Militärparade als Staatsmann feiern.