– 1,8 Kilometer. Das ist die Länge der Baustelle, die im Jahr 2027 in der Eröffnung zweier neuer U-Bahnhöfe im Nürnberger Südwesten münden soll. Die Arbeiten schreiten voran – auch dank innovativer Methoden.
Es geht voran – das sehen alle, die öfter entlang der Rothernburger oder Gebersdorfer Straße unterwegs sind und die Fortschritte an den Nürnberger U3-Baustellen beobachten können. Im Jahr 2027 sollen die U-Bahnhöfe Kleinreuth und Gebersdorf sowie die dazugehörigen Tunnelstrecken eröffnet werden. Damit wird die seit 2008 bestehende U3-Linie, die einst mit neun Bahnhöfen an den Start gegangen war, weiter verlängert und verbindet dann insgesamt 16 Bahnhöfe.
Die knapp zwei Kilometer lange Baustelle im Nürnberger Südwesten schreitet gut voran – das teilte die Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG) in einer Presseinformation mit. Der Gleisbau befindet sich aktuell auf der Zielgeraden: Im September sollen die letzten Meter Gleis im Tunnel verlegt und die Stromschiene entlang der Neubaustrecke montiert werden. Der Anschluss an die Bestandsstrecke hinter dem U-Bahnhof Großreuth ist bereits in Arbeit. Bis zum Jahresende stehen noch Gleisbauarbeiten in der Abstallanlage hinter dem neuen U-Bahnhof Gebersdorf an. Parallel zum Gleisbau läuft derzeit der Innenausbau und der Einbau von Technik.
Die Baustelle weist eine Besonderheit auf: Die Gleise im U-Bahn-Tunnel werden als Feste Fahrbahn verlegt. Dafür haben die zuständigen Bahntechnik-Spezialisten der Rhomberg Sersa Trail Group nach VAG-Angaben innovative Methoden und Systeme entwickelt – eine davon kommt nun erstmals in Nürnberg zum Einsatz. Das Grundprinzip der Festen Fahrbahn bleibt unverändert: „Die Schienen werden auf gedämmten Rippenplatten montiert. Anschließend werden Spurhalter eingesetzt und eine Feinvermessung durchgeführt. Danach werden die Anker mit einem Zweikomponentenkleber in der Tunnelsohle verklebt, die Schienen fest montiert und schließlich die Rippenplatten untergossen“, beschreibt die VAG das Verfahren.
Eine zentrale Rolle spielt ein Bohrwagen, der auf den provisorisch verlegten U-Bahn-Schienen aufgesetzt und bewegt wird. Er ist mit festmontierten Halterungen für vier Kernbohrgeräte ausgestattet, sodass sich die Bohrungen präzise und einfacher als früher in die Tunnelsohle einbringen lassen. Das spart Zeit und Geld.