Als Condor-Chef Peter Geber kürzlich über das Urteil im Zubringerstreit mit Lufthansa sprach, ging es immer wieder auch um Zeitnischen für Starts und Landungen am größten deutschen Flughafen. «Das allerknappste Gut in Frankfurt sind Slots, vor allem im Sommer», sagte er. Daher gelte auch: «Kann ich das Lufthansa-Netz kopieren? Nein, weil ich die Slots in Frankfurt nicht bekomme», so Gerber.

Condors Bedingungen für ein zweites kleines Drehkreuz

Der Condor-Chef erzählte zudem, dass er oft gefragt werde, warum Condor nicht auch ab Düsseldorf Langstrecke fliege. Der Grund sei, dass man ohne Zubringung nicht die nötige Auslastung erreiche und damit auch nicht die nötige Rendite, sagte Gerber.

aeroTELEGRAPH wollte wissen: Wenn Condor nun schon ein Zubringernetzwerk aufbaut und in Frankfurt die Slots so knapp sind, kann Condor sich vorstellen, eines Tages ein weiteres kleines Drehkreuz aufzubauen? Gerber, der zuvor von der noch kleinen Profitabilität seiner Airline gesprochen hatte, antwortete: «Wenn die Profitabilität etwas größer als klein ist und wenn wir genug Flugzeuge bekommen, dann kann man sich das auch vorstellen.» Dabei sei das «Wenn» bei den Jets das größere. «Sie wissen ja, wie lange Airbus ausgebucht ist», so der Manager. Es sei nicht einfach, noch mehr als die aktuell bestellten Flieger zu erhalten.

Condor-Chef verweist auf zwei sehr große Einzugsgebiete

Auf die anschließende Frage «München, Düsseldorf, Berlin?» sagte Gerber: «Auch das werden wir nach Wirtschaftlichkeit entscheiden.» Die Wirtschaftsgeographie in Deutschland sei aber so, dass es zwei sehr große Einzugsgebiete gebe. «Das eine ist Düsseldorf», so der Condor-Chef. Allerdings sei der Flughafen dort durch den Angerlandvergleich eingeschränkt, der das Wachstum des Airports begrenzt. Das andere sehr große Einzugsgebiet sei das Rhein-Main-Gebiet. «Und danach wird es halt deutlich weniger», bilanzierte Gerber.