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Ein weiterer bedeutender Autozulieferer hat Insolvenz angemeldet. © Huber Automotive AG
Autozulieferer-Krise in Deutschland: Weiteres bedeutendes Unternehmen meldet Insolvenz an. Betriebsabläufe bleiben laut Ad-hoc-Meldung vorerst bestehen.
Mühlhausen im Täle – Die Automobilzulieferer im Land haben aktuell ganz besonders unter der Krise zu kämpfen. Nachdem vor wenigen Tagen bereits ein Unternehmen Insolvenz anmelden musste, das unter anderem Mercedes-Benz und Porsche beliefert, steht nun ein weiterer Autozulieferer vor einer schwierigen Hürde. Wie die Huber Automotive AG mit Sitz in Mühlhausen im Täle (Kreis Göppingen, Baden-Württemberg) am 27. August in einer Ad-hoc-Mitteilung selbst verkündete, hat das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen Insolvenz angemeldet.
Die heutige Huber Automotive AG geht auf die bereits 1983 gegründete Firma Huber Fahrzeugtechnik zurück und ist auf die Umrüstung von Fahrzeugen für die Elektro-Mobilität spezialisiert. „Der Vorstand der Huber Automotive AG hat gestern beim zuständigen Amtsgericht Göppingen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt“, heißt es in der Mitteilung. Aus den Insolvenzbekanntmachungen geht hervor, dass das Amtsgericht dem Antrag stattgegeben und Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt hat.
Huber Automotive meldet Insolvenz an – Betrieb wird „zunächst fortgeführt“
Wie erwähnt, hat sich die Huber Automotive AG auf das Umrüsten von Elektrofahrzeugen spezialisiert und die aktuelle Krise in dieser Branche ist auch einer der Gründe für die finanzielle Schieflage. Wie die WirtschaftsWoche berichtet, ist der Umsatz des Unternehmens im zurückliegenden Geschäftsjahr 2023/2024 im Vergleich zum Vorjahr um rund 58 Prozent gesunken und lag nur noch bei 38,9 Millionen Euro. Die Gläubiger verzichteten daraufhin auf Teile ihrer Forderungen, was aber offenbar nicht ausreichte.
Von der Insolvenzanmeldung des Autozulieferers sind nach aktuellem Stand noch etwa 73 Mitarbeiter betroffen, andere Quellen beziffern den Umfang der Belegschaft mit rund 100 Angestellten. Die Löhne und Gehälter sind in einem Insolvenzverfahren normalerweise für drei Monate – also für September, Oktober und November – über das sogenannte Insolvenzgeld abgedeckt. „Der Geschäftsbetrieb der Gesellschaft wird zunächst fortgeführt“, schreibt das Unternehmen auf seiner Seite.
Diese 12 bekannten Unternehmen aus Baden-Württemberg gibt es nicht mehrFotostrecke ansehenHuber Automotive AG mit mehreren Standorten in Baden-Württemberg
Laut der WirtschaftsWoche wird sich der erfahrende Sanierungsexperte Martin Mucha, der aktuell auch bei einem über 130 Jahre alten Traditionsunternehmen als vorläufiger Insolvenzverwalter tätig ist, nun zunächst eine Übersicht über die finanzielle Lage der Huber Automotive AG machen. Der Homepage des Unternehmens zufolge betreibt der Autozulieferer neben dem Stammsitz in Mühlhausen im Täle auch einen weiteren Produktionsstandort in Süßen (ebenfalls Kreis Göppingen), einen Entwicklungsstandort in Ulm sowie ein sogenanntes Projekthaus in Heroldstatt (Alb-Donau-Kreis).