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Bei einem Erdbeben im Osten Afghanistans
sind nach ersten Angaben des von den Taliban geführten Innenministeriums mehr als 620 Menschen gestorben. Zudem seien mehr als 1.500 Menschen verletzt worden, hieß es.
Am schlimmsten betroffen sei die Provinz Kunar mit mindestens 610 Toten und 1.300 Verletzten, sagte ein Ministeriumssprecher. Dort wurden laut dem Gesundheitsministerium drei Dörfer zerstört und weitere erheblich beschädigt. In der angrenzenden Provinz Nangarhar seien mindestens zwölf Menschen getötet und weitere 255 verletzt worden, hieß es vom Innenministerium.
Das Beben der Stärke 6,0 hatte den Osten
Afghanistans nahe der Grenze zu Pakistan erschüttert. Es ereignete sich den Angaben der US-Erdbebenwarte USGS zufolge um 23.47 Uhr (Ortszeit) in einer Tiefe von acht
Kilometern. Das Epizentrum des
Bebens lag in der Nähe der Stadt Dschalalabad in der Provinz Nangarhar nahe der Grenze zur Provinz Kunar.
Etwa 20 Minuten später kam es laut USGS in den gebirgigen Provinzen zu einem
weiteren Beben mit einer Stärke von 4,5 in einer Tiefe von zehn
Kilometern.
Bergregion ist schwer zugänglich
In den ersten Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörde war die Rede von neun Toten und 25 Verletzten, später meldeten Vertreter lokaler Behörden, dass Hunderte Tote zu befürchten seien. Zahlreiche Lehm- und Steinhäuser in der Gebirgsregion wurden demnach zerstört. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach Überlebenden. Bei schweren Überschwemmungen in der Provinz Nangarhar waren außerdem in der Nacht zum Samstag fünf Menschen getötet worden.
© Lea Dohle
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Laut Gesundheitsministerium gab es allein in einem Dorf 30 Tote. Genaue Zahlen aus dem Gebiet mit seinen verstreuten Siedlungen waren demnach zunächst schwer zu ermitteln. „Die Zahl der Toten und Verletzten ist hoch, aber da das Gebiet schwer zugänglich ist, sind unsere Teams noch im Einsatz“, hieß es in einer Erklärung des Ministeriumssprechers Scharafat Saman. Hunderte Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden, sagte der Informationschef der Provinz, Nadschibullah Hanif. Es wird befürchtet, dass die Zahlen weiter steigen, sobald mehr Berichte aus den schlecht erschlossenen Gebieten eingehen.
Bisher habe es keine Hilfs- oder Rettungsangebote von Regierungen anderer Länder gegeben, teilte ein Sprecher des Außenministeriums mit.
Beben in Kabul zu spüren
Der Erdstoß war Journalisten zufolge auch in Kabul und in der rund 370 Kilometer entfernten
pakistanischen Hauptstadt Islamabad zu spüren. Afghanistan wird
häufig von Erdbeben erschüttert, insbesondere in der Hindukusch-Region.
In der Nähe des Gebirges treffen die Eurasische und die Indische
Erdplatte aufeinander.
Am 7. Oktober
2023 hatte ein Erdbeben der Stärke 6,3 Afghanistan erschüttert, gefolgt
von starken Nachbeben. Nach Angaben der Talibanregierung starben damals mindestens 4.000 Menschen. Die Vereinten Nationen gaben eine
deutlich niedrigere Zahl von etwa 1.500 Toten an. Es war die
tödlichste Naturkatastrophe, die Afghanistan in der jüngeren
Vergangenheit getroffen hat.