Standdatum: 1. September 2025.
Autorinnen und Autoren:
Milan Jaeger
Bild: dpa | Christin Klose
Bremens Hausärzte tragen eine besonders hohe Last: Mit 1.369 Patienten pro Arzt betreuen sie bundesweit fast die meisten. Noch dazu stehen viele kurz vor der Rente.
Im vergangenen Jahr hat ein Hausarzt in Deutschland durchschnittlich mehr als 1.200 Menschen versorgt. Zwischen den Bundesländern zeigen sich laut Statistischem Bundesamt aber aber deutliche Unterschiede: Ein Blick auf Bremen zeigt, dass hier die Versorgungslage besonders problematisch ist, weil ein Arzt im Land Bremen im Schnitt 1.369 Patienten versorgt.
Die Kassenärztlicher Vereinigung warnt vor allem in Bremerhaven vor einem Versorungsmangel. Dort werde es bald zu wenig Ärzte geben, so ein Sprecher. Nur in Brandenburg ist die Lage noch schlechter: Dort kommen auf einen Arzt 1.436 Patienten. Am besten ist die Situation hingegen in Bayern. Dort müssen die Ärzte im Schnitt nur 1.114 Menschen betreuen.
Viele Hausärzte über 60 Jahre
Trotz steigender Gesamtzahl an Hausärzten hat sich am Versorgungsgrad in den letzten zehn Jahren kaum etwas verändert. Waren es im vergangenen Jahr 1.264 Patienten, so versorgten Ärzte im Jahr 2014 demnach im Schnitt 1.266 Menschen.
Hinzu kommt eine Herausforderung für die Zukunft: Fast die Hälfte der Hausärzte in Bremen ist bereits 60 Jahre oder älter (45,4 Prozent) und dürfte damit in den kommenden Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden. Ein Wert, der nur knapp unter den Spitzenreitern Rheinland-Pfalz und Saarland liegt.
Ärztemangel könnte bevorstehen
Bundesweit liegt der Anteil von Ärzten über 60 Jahren bei 41 Prozent. Experten erwarten daher, dass der Ärztemangel in Bremen in den kommenden Jahren besonders spürbar werden könnte. Dass kein Nachwuchs kommt, liege insbesondere in Bremerhaven daran, dass die Stadt als nicht so attraktiv gilt wie andere Städte. Junge Ärzte könnten sich heute aussuchen, wo sie sich niederlassen. In abgestufter Form gilt das auch für Bremen.
Quelle:
dpa.
Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Nachrichten, 1. September 2025, 12 Uhr