„Wenn du auswärts vier Tore schießt“, ärgerte sich Chamdin Said, „dann musst du dieses Spiel eigentlich gewinnen.“ Der Trainer des VfB Frohnhausen gehörte am Sonntag aber zu den Verlierern. Nachbar SuS Haarzopf entschied das spektakuläre Bezirksliga-Derby mit 6:4 für sich.
„Das ist natürlich ein verrücktes Ergebnis, aber insgesamt war unser Sieg verdient, finde ich“, kommentierte Matthias Walter die 90 Minuten am Föhrenweg. Für Haarzopfs Trainer war das Derby gegen Frohnhausen ein besonderes Spiel. Sieben Jahre lang hatte er für die Gegenseite die Schuhe geschnürt.
SuS Haarzopf erwischt einen Start nach Maß
Walter registrierte zufrieden eine starke Anfangsphase seines Teams. Im Anschluss an einen Eckball gelang schon nach zehn Minuten die Führung durch Johannes Flatow. Ben Ansorge erhöhte nach einer halben Stunde auf 2:0. Frohnhausen wirkte getroffen: „Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass es ganz bitter für uns ausgehen könnte“, gestand Chamdin Said ein.
Chamdin Said
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Doch der VfB Frohnhausen legte noch vor der Halbzeitpause den Schalter um und glich durch Treffer von Rida Hallak (32.) und Essowavana Gbegouni (43.) aus. Mehr noch: Nach dem Seitenwechsel drehte Frohnhausen regelrecht auf. Samir Laskowski markierte erst die 3:2-Führung (57.) und legte nur wenige Sekunden später auch das 4:2 nach.
Matthias Walter bringt von der Bank frischen Wind
Haarzopfs Trainer Matthias Walter reagierte und wechselte innerhalb weniger Minuten gleich viermal. Und in der letzten halben Stunde lief dann auch tatsächlich alles für den Gastgeber. Maximilian Härtel traf zum 3:4 (64.) und Johannes Flatow erzielte vom Elfmeterpunkt den Ausgleich (77.).
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Als sich beide Teams innerlich schon auf eine Punkteteilung eingestellt hatten, wurde es noch einmal wild auf dem Kunstrasen: Michael Seidelmann traf in der 90. Minute zu Haarzopfs 5:4-Führung und machte in der Nachspielzeit mit seinem zweiten Treffer den Derbysieg perfekt.
Matthias Walter
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Chamdin Said haderte nicht mit der kuriosen Niederlage, sondern betonte lieber die positiven Aspekte des Nachmittags: „Es spricht für unsere Qualität, dass wir nach einem 0:2 noch einmal zurückkommen. Am Ende wäre ein 4:4 vielleicht das gerechtere Ergebnis gewesen.“
Matthias Walter freute sich hingegen über den Derbysieg und bedachte seinen ehemaligen Club, für den er sieben Jahre die Schuhe schnürte, mit einer lobenden Feststellung: „Der VfB Frohnhausen hat eine wirklich gute Truppe und hat sich zuletzt auch richtig gut verstärkt. Es macht mich stolz, dass wir dieses Spiel gewinnen konnten.“