Ja, das ist das Amerika, das wir lieben – und erinnert J. Ryan Stradal in seinem erzählerischen Talent, dem zärtlichen Blick auch aufs Bizarre, nicht gar an John Irving? Sein Roman „Samstagabend im Lakeside Supper Club“ lässt jedenfalls sehr geschickt gleich vier Generationen von Frauen lebendig werden, die als Familie mit einem kleinen Landgasthof im Norden von Minnesota zu tun haben. Für die eine, die ziellose Uroma Betty, ein rettender Hafen. Für Julia, die Erbin, am Ende eine Last, die sie loshaben will… Aber wie kann sie das Lebenswerk ihrer Mutter Mariel, der Hauptfigur, erhalten? Stradal wechselt Zeiten und Perspektiven, um allen gerecht zu werden – auch dem Miststück Florence. Hinreißend! (Diogenes, 25 Euro) Wolf Ebersberger
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