Nach dem Pokalfight gegen die Bayern tritt der SV Wehen Wiesbaden in der 3. Liga sehr müde auf, was Trainer Nils Döring auf die Palme bringt. Am Ende ist erneut Torwart Florian Stritzel der Held.
Der Held des Pokalspiels war auch der Held in der 3. Liga: Florian Stritzel, der unter der Woche im Pokal gegen die Bayern einen Elfmeter von Harry Kane gehalten hatte, sicherte dem SV Wehen Wiesbaden beim Spiel in Schweinfurt am Sonntag (1:0) die drei Punkte.
SVWW-Trainer Döring: „Wir waren träge“
Beim Straßstoß von Manuel Wintzheimer in der 90.+7 Minute tauchte der Keeper ab und fischte den Ball aus der linken Ecke. Nach Abpfiff standen sogar die Schweinfurter Balljungen für Selfies mit dem 31-Jährigen Schlange.
Zuvor waren die Wiesbadener drauf und dran, Zähler beim punkt- und torlosen Schlusslicht der Liga herzuschenken. „Mit der ersten Halbzeit bin ich überhaupt nicht einverstanden. Wir waren mental und körperlich sehr träge, sehr müde. Wir hatten keine Kontrolle und waren überhaupt nicht im Spiel“, bilanzierte Trainer Nils Döring in der Pressekonferenz. „Da hat es in der Halbzeit schön gescheppert“, ergänzte er bei Magenta Sport und sprach von „deutlichen Worten“.
Johansson sauer über frühe Auswechslung
Schon während der ersten Halbzeit hatte der Coach seiner Unzufriedenheit Ausdruck verliehen, indem er den indisponierten Ryan Johansson früh auswechselte. „Ich war mit seiner Leistung nicht einverstanden und dann habe ich ihn nach 30 Minuten rausgenommen“, so Dörings knappe Erklärung. Der Flügelspieler war derweil über die Maßnahme alles andere als glücklich und wütete auf der Ersatzbank.
In der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit war Nikolas Agrafiotis dann doch noch zur Stelle und besorgte die Wiesbadener Führung. Kurz darauf wurde Döring allerdings wieder sauer – wegen der zu lässigen Art, die Schweinfurt noch die Ausgleichschance per Elfmeter einbrachte. „Wenn man in der 90. Minute eigentlich den Lucky Punch setzt, muss man abgezockter sein. Da erwarte ich ein bisschen mehr Abgeklärtheit“, sagte er.
SVWW nach der Länderspielpause in Duisburg
Dank Elfmeterkiller Stritzel gingen die drei Punkte dann aber doch nach Wiesbaden. „Es ist der absolute Jackpot“, sagte der Torwart über den Auswärtssieg und erkannte auch bei sich selbst eine gewisse Müdigkeit nach dem Pokalspiel vier Tage zuvor. „Ich war zum Schluss nur froh, dass der Schiri abgepfiffen hat.“
Mit sieben Punkten aus vier Spielen sortiert sich der SVWW aktuell im oberen Mittelfeld der Drittliga-Tabelle ein. Am 13. September um 14 Uhr geht es mit dem Spiel beim MSV Duisburg weiter. Zuvor wird die Länderspielpause aber sicherlich für ein bisschen Erholung nach einer wilden Woche sorgen.