„Die Höhle der Löwen“

Start-up aus Hannover sorgt mit Triggerwarnung für Aufruhr

02.09.2025 – 01:50 UhrLesedauer: 2 Min.

Dr. Alina Eilers (v.l.n.r.), Stephanie Pfeil-Coenen und Stanislaus Hans: In der Vox-Sendung "Die Höhle der Löwen" präsentierten sie einen veganen Schwangerschaftstest.Vergrößern des Bildes

Dr. Alina Eilers (v.l.n.r.), Stephanie Pfeil-Coenen und Stanislaus Hans: In der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ präsentierten sie einen veganen Schwangerschaftstest. (Quelle: RTL/Bernd-Michael Maurer)

Der DHDL-Pitch von hey mela konfrontierte mit Tierleid in Standardtests. Die emotionale Reaktion der Löwen spricht Bände.

Noch bevor sie ihr Produkt vorstellen konnten, sprachen die Verantwortlichen des Hannoveraner Biotech-Startup Phaeosynt bei „Die Höhle der Löwen“ eine ungewöhnliche Warnung aus. „Es ist immer eine Schockreaktion“, kündigten Stephanie Pfeil-Coenen, Dr. Alina Eilers und Stanislaus Hans an – und sollten recht behalten.

Das Gründerteam konfrontierte die Investoren mit einer verstörenden Realität: Für jeden handelsüblichen Antikörpertest, ob Corona- oder Schwangerschaftstest, müssen Tiere leiden und sterben. Die Hannoveraner erklärten detailliert, wie Mäuse mit Krebszellen behandelt werden, um Antikörper zu produzieren. Die Tiere sterben dabei qualvoll. Zusätzlich wird für die Testflüssigkeit fetales Kälberserum benötigt – gewonnen aus ungeborenen Kälbern trächtiger Kühe.

Bereits Moderator Amiaz Habtu zeigte sich vor der Sendung schockiert: „Ich habe gelesen, was ihr macht, und ich war wirklich schockiert!“ Die Reaktion der Löwen während des Pitches bestätigte die Warnung der Gründer. Besonders Janna Ensthaler war sichtlich bewegt: Der Moment ihres positiven Schwangerschaftstests sei „einer der schönsten Momente ever“ gewesen – nun müsse sie erfahren, „dass das mit gar nicht schönen Themen verbunden ist“.

Als Antwort auf diese Missstände entwickelte Phaeosynt „hey mela“ – nach eigenen Angaben den weltweit ersten veganen Schwangerschaftstest. Die Innovation basiert auf Kieselalgen, die lediglich Salzwasser, Licht und moderate Temperaturen benötigen. Das zum Patent angemeldete Verfahren produziert Antikörper völlig ohne Tierleid.

„Wir setzen technologisch und ethisch völlig neue Maßstäbe – und wollen das weltweit zum neuen Standard machen“, erklärte Stephanie Pfeil-Coenen. Die Anwendung des Tests bleibe gewohnt einfach, das Ergebnis ebenso zuverlässig wie bei herkömmlichen Produkten.

Trotz der emotionalen Reaktionen scheiterte das Investment. Das Hannoveraner Team forderte für 200.000 Euro nur zwei Prozent der Firmenanteile – eine Bewertung von zehn Millionen Euro, die alle Löwen als zu hoch empfanden. Carsten Maschmeyer sprach von einem „neuen Minus-Rekord“, als er die niedrige Beteiligung kritisierte.

Auch die Weigerung der Gründer, Herstellungskosten offenzulegen, stieß auf Unverständnis. Nacheinander sagten Maschmeyer, Thelen, Dümmel und schließlich auch die zunächst interessierte Ensthaler ab.