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Das ZDF empfängt Friedrich Merz zum Abschluss der Sommerinterviews. Es kommt zum verbalen Schlagabtausch des Kanzlers und der Moderatorin. Der Liveticker.

Update, 20.56 Uhr: Der Faktencheck, den das ZDF kurz nach Ausstrahlung seines Sommerinterviews mit Friedrich Merz veröffentlichte, bescheinigt dem Kanzler ein gutes Ergebnis. Die meisten Aussagen des CDU-Chefs entsprachen den Tatsachen. Doch beim sensiblen Thema Steuererhöhungen scheint die Lage nicht ganz so eindeutig, wie Merz es formulierte. Der Koalitionsvertrag sehe zwar keine Steuererhöhungen vor. Er schließe sie aber auch nicht aus, so das ZDF.

Update, 20.14 Uhr: Das Sommerinterview, das stellenweise zum verbalen Schlagabtausch mutierte, endet mit einem Ausblick. Friedrich Merz hoffe persönlich noch immer auf ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs – aber nicht zu jedem Preis. Mit einer bedingungslosen Kapitulation der Ukraine könne der Krieg „schon morgen“ beendet werden. „Dann ist aber übermorgen das nächste Land dran. Und überübermorgen sind wird dran. Das darf nicht passieren“, so Merz in seinem Schluss-Statement.

Update, 19.54 Uhr: Auch das Thema Ukraine-Krieg sorgt für hitzige Momente im ZDF. Zimmermann fragt Merz, ob er nach parteiinterner Kritik seine Worte über eine per Bundestag-Dekret mögliche Entsendung deutscher Bodentruppen bereue, antwortet Merz: „Überhaupt nicht. Wie kommen Sie darauf?“ Zunächst ging es darum, die Ukraine weiter zu unterstützen und mit Russland über einen Waffenstillstand zu verhandeln. „Niemand redet zum jetzigen Zeitpunkt über Bodentruppen in der Ukraine“, so Merz.

Schlagabtausch zwischen Merz und Moderatorin beim Sommerinterview

Update, 19.40 Uhr: Die Stimmung im Sommerinterview ist angespannt. Den Vorwurf Zimmermanns, er habe seine Fraktion nicht im Griff, kontert Merz: „Ich weiß nicht, welche Welt Sie in Berlin wahrnehmen.“ Auch die sich anschließende Debatte über die gescheiterte Richterwahl für das Bundesverfassungsgericht trifft beim Kanzler auf Unverständnis: „Ich wundere mich offen gestanden darüber, dass wir jetzt Minuten lang über dieses Thema sprechen.“

Update, 19.28 Uhr: Angesprochen auf die in der CDU diskutierte Rente mit 70 Jahren verweist Merz auf das Modell der „Aktivrente“. Der Kanzler muss aber einräumen, dass die Lebensarbeitszeit in Deutschland erhöht werden müsse. Dies solle aber auf freiwilliger Basis erreicht werden.

Friedrich Merz im Sommerinterview544310870.jpg © dpa

Update, 19.25 Uhr: In der Frage nach neuen Schulden wird Merz deutlich: „Wir machen viel Schulden.“ Es seien so viele, dass sie „an die Grenze dessen gehen, was ich verantworten kann“, so der Kanzler. Seinen Sinneswandel in dieser Frage erklärt er mit der geopolitischen Lage. „Wir haben im Grunde genommen die Nato bewahren können – mit unserer Entscheidung“, sagt mit Merz und erinnert an den Nato-Gipfel in Den Haag. Die Änderung des Grundgesetzes sei nötig gewesen. Andernfalls wäre „die Nato an diesem Tag auseinandergefallen“.

ZDF-Sommerinterview mit Merz beginnt

Update, 19.16 Uhr: Das Sommerinterview mit Merz beginnt mit dem Streit um Steuererhöhungen in der Koalition. Merz verweist wiederholt auf den Koalitionsvertrag, in dem keine Erhöhungen vorgesehen seien.

Update, 19.07 Uhr: Für Friedrich Merz geht mit der Ausstrahlung des ZDF-Interviews eine pralle gefüllte Sommerpause zu Ende. Der Kanzler reiste zum spontanen Ukraine-Gipfel nach Washington DC, besuchte Moldau, traf sich mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und verkündete die Ergebnisse der historischen Kabinettssitzung im Bundesverteidigungsministerium.

Update, 18.13 Uhr: Die Pläne der schwarz-roten Koalition für einen Wehrdienst riefen schon vor dem Sommerinterview mit Friedrich Merz die Opposition auf den Plan. Die Linke im Bundestag kündigte in Person von Desiree Becker, Fraktionssprecherin für Friedens- und Abrüstungspolitik, Widerstand gegen eine weitere „Militarisierung“ des Landes an. Vor allem eine Ausweitung des Wehrdienstes auf die Frauen lehne ihre Partei ab. „Frauen sind auch in unserer Gesellschaft weiterhin strukturell benachteiligt“, sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Eine dafür notwendige Änderung des Grundgesetzes, die eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag voraussetze, würde die Linken-Fraktion nicht mittragen.

Update, 17.39 Uhr: Offenbar konnten Friedrich Merz und seine CDU inmitten der Debatte um das Bürgergeld ihre Zustimmungswerte verbessern. Eine aktuelle Umfrage sieht die Union leicht verbessert um einen Punkt bei nun 26 Prozent. Knapp dahinter liegt unverändert die AfD mit 25 Prozent. Die Befragung hatte das Meinungsforschungsinstitut Insa im Auftrag der Bild erhoben.

Erstmeldung vom 31. August 2025: Frankfurt am Main – Es ist das letzte große Interview der Öffentlich-Rechtlichen vor dem Ende der Sommerpause. Passend dazu hat sich das ZDF einen besonderen Gesprächspartner ausgesucht. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) wird am heutigen Sonntag (31. August) ab 19.10 Uhr (live im TV und Livestream) bis 19.30 Uhr Rede und Antwort stehen. Es könnte kaum mehr Themen geben, die sich aktuell für ein Gespräch mit Merz aufdrängen.

Mit Sicherheit weit oben auf dem Zettel von Moderatorin Diana Zimmermann finden sich Fragen zur Zukunft des Bürgergelds. Erst am Samstag, einen Tag vor dem heutigen Sommerinterview im ZDF, hatte Merz das Thema von sich aus auf die Agenda gesetzt. Bei dem Landesparteitag seiner CDU in Nordrhein-Westfalen sagte der Kanzler: „Wir können uns dieses System, das wir heute so haben, einfach nicht mehr leisten.“ Es stünden „schmerzhafte Entscheidungen“ an, die Merz mit Zahlen begründete: Laut dem Regierungschef habe man hunderttausende offene Stellen in Deutschland, gleichzeitig aber rund drei Millionen Arbeitslose.

Bundeskanzler Friedrich MerzBundeskanzler Friedrich Merz, hier noch beim Regierungstreffen mit Emmanuel Macron, ist am Sonntag (31. August) zu Gast im ZDF-Sommerinterview. © dpaBundeskanzler im Sommerinterview

Im Sommerinterview bietet sich Friedrich Merz heute im ZDF die Gelegenheit, zu erklären, wie die angekündigte Reform des Sozialstaats aussehen soll – und wie er diese in seiner schwarz-roten Koalition auf den Weg bringen will. Die SPD kündigte unlängst Kompromissbereitschaft bei einer Reform des Bürgergelds an. Arbeitsministerin Bärbel Bas gab bereits eine weitere Nullrunde beim Bürgergeld 2026 bekannt. Wiederum Bas reagierte dann aber mit einem Verbal-Attakcke auf den Kanzler, nachdem dieser weitere Reformen angekündigt hatte. Die Arbeitsministerin warf ihrem Regierungschef vor, den Sozialstaat in die Pleite führen zu wollen.

Friedrich Merz heute im ZDF: Die Details zum Sommerinterview

ZDF-Sommerinterview mit Bundeskanzler Friedrich Merz Friedrich Merz (Bundeskanzler, CDU) Diana Zimmermann ZDF 19.10 – 19.30 Uhr Sorpsee im Sauerland

Doch die Sozialdemokraten werden für ihre Redebereitschaft beim Bürgergeld Zugeständnisse der Union an anderer Stelle erwarten. Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) deutete das bei seinem Auftritt im ZDF-Sommerinterview bereits an, als er höhere Steuern für Spitzenverdiener und Vermögende nicht ausschloss. „Da wird keine Option vom Tisch genommen“, sagte Klingbeil. Merz wiederum schließt im ZDF jegliche Mehrbelastung für den Steuerzahler aus, wie aus einem von dem Sender vorab veröffentlichten Ausschnitt hervorgeht. Man habe sich im Koalitionsvertrag geeinigt, keine Steuern zu erhöhen. „Und dieser Koalitionsvertrag gilt,“ so Merz.

Friedrich Merz stellt sich im ZDF

Das sieht man in Bayern ganz genauso. CSU-Ministerpräsident Markus Söder lehnt jegliche Steuererhöhungen kategorisch ab. Während Merz vor seinem Sommerinterview-Auftritt also auf die Unterstützung der Schwester-Partei hoffen kann, droht mit der Koalitionspartnerin weiter Ärger. Doch Merz bleibt beim ZDF zuversichtlich. Es gebe einiges in der schwarz-roten Koalition, was „zurecht gerückelt“ werden müsse. Insgesamt sei die Beziehung aber gut. „Es clasht nicht“, so der Kanzler.

Die Themen im Sommerinterview mit Merz: Wehrdienst, Bundeswehr und Ukraine-Krieg

Neben den anstehenden Sozialreformen und der Zukunft des Bürgergelds drängt sich vor allem ein weiteres Thema für das ZDF-Sommerinterview mit Friedrich Merz auf: die Wiedereinführung eines Wehrdienstes in Deutschland. Die hatte der Kanzler gemeinsam mit Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vor kurzem angekündigt. Der neuartige Wehrdienst nach schwedischem Vorbild soll auf – vorerst – freiwilliger Basis den Personalnotstand der Bundeswehr lindern.

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Neben der deutschen Innen- und Wirtschaftspolitik wird Friedrich Merz im ZDF-Sommerinterview auch Fragen zu den großen geopolitischen Konflikten erwarten müssen. Wie kann ein Ende des Ukraine-Kriegs erreicht werden? Welche Haltung wird seine Regierung im andauernden Nahost-Konflikt einnehmen? Und wie hält man Beziehungen zum wichtigsten Verbündeten in Washington aufrecht, wenn der US-Präsident Donald Trump heißt? Antworten können wir ab 19.10 Uhr im ZDF von Bundeskanzler Friedrich Merz erwarten.