Dresden – Die messerscharfe Klinge eines Teppichmessers hinterließ eine zehn Zentimeter lange Narbe im Gesicht von John Rudat (20). Doch beinahe hätte der US-Bürger sogar sein Augenlicht verloren, als er in einer Straßenbahn in Dresden von zwei Syrern attackiert wurde. Das sagt sein behandelnder Arzt.
In der Nacht zum 24. August war der angehende Rettungssanitäter aus dem Bundesstaat New York in der Straßenbahnlinie 7 in Dresden-Neustadt von zwei Syrern (20, 21) angegriffen worden, die aus einer Gruppe heraus eine Frau in der Bahn attackiert hatten.
US-Bürger John Rudat hätte bei dem Angriff beinahe das linke Auge eingebüßt
Foto: Dirk Sukow
Der Messerstecher verfehlte das Auge nur knapp
Die mutige Tat zeichnet den jungen Mann für immer: Zunächst soll Majd A. (21, arbeitslos) auf Rudat eingeprügelt haben, dann soll sein Kumpan Ismail Alhaj H. (20) ihm mit einem Cuttermesser quer über das Gesicht geschnitten haben. Die Verletzung beginnt unter dem Auge, zieht sich über die Nase bis zu den Lippen. Seitdem wird Rudat im Dresdner Universitätsklinikum behandelt. Nun äußert sich Arzt Philipp Nahrat, der ihn in der Tatnacht eine Stunde lang operierte: „Nur ein Zentimeter weiter und das Auge wäre getroffen“, sagt er. Rudat hätte erblinden können.
Arzt Philipp Nahrat entfernt die Fäden aus der Schnittwunde
Foto: Jürgen Lösel/dpa
John Rudat während der Behandlung im Dresdner Klinikum
Foto: privat
Eine Narbe wird allerdings zurückbleiben, die Wunde musste mit 30 Stichen genäht werden. Der Täter durchschnitt mit einer sehr scharfen Klinge den Knorpel der Nase, die Lippen durchtrennte er fast. Mit funktionalen Störungen an der Nase oder beim Essen und Trinken sei glücklicherweise nicht zu rechnen, fügte Thomas Zahnert, Direktor der HNO-Klinik, hinzu.
Täter waren schon vorher kriminell
Beide Täter sind polizeibekannt und befinden sich mittlerweile in Untersuchungshaft. Der Messerstecher war zunächst untergetaucht, später von der Polizei gefasst worden.
Das Opfer ist noch immer in Sachsen: „Ich muss erst mal in Dresden bleiben“, sagte er. Den nächsten Behandlungstermin habe er am Freitag. Glücklicherweise ginge es ihm aber schon viel besser. Der US-Amerikaner hatte als 17-Jähriger ein Jahr in Dresden gelebt und nun seine Gastfamilie besucht.