Nürnberg gegen Thüringen

Boxkampf soll Streit um älteste Bratwurstküche entscheiden

02.09.2025 – 18:50 UhrLesedauer: 2 Min.

Bratwurst-Boxkampf um den Titel der ältesten BratwurstkücheVergrößern des Bildes

Sie gehen für den Bratwurst-Kampf in den Ring: die Amateurboxer Hasan Arli (r.) und Kay Löwentraut (l.). (Quelle: Daniel Karmann/dpa/dpa-bilder)

Ein ungewöhnlicher Boxkampf soll klären, wo die älteste Bratwurstküche der Welt steht. Jetzt ist klar, wer für Nürnberg in den Ring steigt.

Wo steht die älteste Bratwurstküche der Welt? Die Nürnberger Gastronomin Sofia Hilleprandt ist überzeugt, dass die im Westen der Nürnberger Innenstadt – in ihrem Restaurant „Zum Guldenen Stern“ – steht. Damit wirbt das Lokal auch auf seiner Internetseite. Neueste Erkenntnisse legen jedoch nahe, dass der Titel eigentlich nach Thüringen gehen sollte. Hilleprandt will das nicht hinnehmen und hat deshalb einen Boxkampf angezettelt.

Geschäftsführer Thomas Mäuer vom Bratwurstmuseum Mühlhausen nahm die Herausforderung an. Er betont: „Wir sind von unserer Sache überzeugt, das werden wir auch im Ring beweisen.“ Die Bratwurst sei für die Thüringer Kulturgut.

Für Nürnberg tritt Amateurboxer Hasan Arli an, die Thüringer schicken Kay Löwentraut in den Ring. Der Kampf findet am 26. September in Mühlhausen statt. Fünf Runden zu je zwei Minuten sollen die Entscheidung bringen.

Bratwurstmuseumschef Mäuer rechnet mit einem Heimvorteil. „Wir machen das augenzwinkernd mit, so etwas verleiht dem Leben schließlich Würze“, sagt er. Thüringen hat zudem einen Gewichtsvorteil: Boxer Löwentraut bringt über 120 Kilogramm auf die Waage, sein Nürnberger Kontrahent Arli nur rund 92 Kilogramm.

Der kuriose Wettbewerb war durch neue Erkenntnisse von Erfurter Forschern angestoßen worden. Sie wollen den ältesten Nachweis für einen Bratwurststand in Erfurt gefunden haben. In einer Urkunde von 1269 sei von einer Hütte und einem Bräter an der Krämerbrücke die Rede, teilten Martin Sladeczek, Projektleiter Welterbe der Thüringer Landeshauptstadt, und der emeritierte Historiker Karl Heinemeyer mit. Die Urkunde wurde demnach durch Zufall bei Nachforschungen über die Geschichte der Brücke gefunden.