Stand: 02.09.2025 21:41 Uhr

Die SGS Essen geht zuversichtlich in die Bundesliga-Saison. Zum Auftakt spielen die Frauen von der Hafenstraße gleich bei Eintracht Frankfurt, einem der Topteams der Liga.

Das nennt man einen Frühstart: Fast 24 Stunden, bevor die Saison 2025/26 der Frauen-Bundesliga mit dem Topspiel zwischen dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen offiziell eröffnet wird, bestreitet die SGS Essen ihr erstes Punktspiel: Schon am frühen Freitagabend geht es bei Eintracht Frankfurt um Punkte. Die Essenerinnen werden in dieser Partie Außenseiter sein.

Eine Rolle, die ihnen in dieser Saison wohl des öfteren zufallen wird. Der nach dem Abstieg von Turbine Potsdam letzte verbliebene reine Frauen-Fußballverein der Liga hat bei weitem nicht die finanziellen und strukturellen Möglichkeiten wie die meisten der Konkurrentinnen. Die bekommen ihren Etat aus dem großen Gesamtverein – da wird ein Minus in der Abrechnung ein wenig leichter weggesteckt als bei den traditionell auf Kante genähten Plänen der SGS Essen.

Zuversicht an der Hafenstraße

Nichtsdestotrotz ist man zuversichtlich rund um die Hafenstraße, dem Heimdomizil der SGS. Nachdem man 2023/24 eine fantastische Saison hingelegt hatte, ging es in der vergangenen Spielzeit zwar nicht mehr ganz so gut, mit der Abstiegsfrage bekamen die Mädels aus dem Ruhrpott allerdings nie etwas zu tun.

Das soll auch diesmal wieder so sein: Das Team sollte sich im unteren Mittelfeld der auf 14 Teams aufgestockten Liga platzieren können. Mit den drei Aufsteigern Hamburger SV, 1. FC Nürnberg und Union Berlin müssen sich drei Teams ganz neu in der Beletage erst einmal zurechtfinden, mit Carl Zeiss Jena, dem 1. FC Köln oder Werder Bremen sollte man sich ebenfalls mindestens auf Augenhöhe befinden.

Rekordtrainer Högner wechselte zum BVB

Dabei hat sich einiges verändert bei der SGS. Der prägendste personelle Wechsel dürfte dabei in der Führungsetage stattgefunden haben. Markus Högner, eine Art Rekordtrainer in Essen, verließ den Verein nach über 300 Pflichtspielen – er schloss sich Borussia Dortmund an. Der Nachfolger wurde aus dem eigenen Lager rekrutiert: Der ehemalige Co-Trainer Robert Augustin (33) übernimmt als Teamchef, gemeinsam mit Trainer Thomas Gerstner soll er Högners Arbeit fortführen.

Das neue Trainergespann muss allerdings den Abgang der vermutlich wichtigsten Spielerin verkraften: Torjägerin Annalena Rieke schloss sich dem italienischen Klub AS Rom an. Ebenfalls nicht mehr dabei: Torhüterin Sophia Winkler. Und bitter: Die österreichische Hoffnung Lilli Purtscheller fällt nach ihrem Kreuzbandriss noch lange aus.

Feldkamp ist zurück aus Hoffenheim

Mit Mittelfeldspielerin Jana Feldkamp (zurück aus Hoffenheim) und Offensivkraft Shari van Belle (Standard Lüttich) konnten aber auch zwei wichtige Neuverpflichtungen getätigt werden. Feldkamp soll mit Abwehrchefin Jaqueline Meißner eine Achse bilden, van Belle könnte als dritte Kraft in der Angriffsriehe neben Natasha Kowalski und Ramona Maier für Entlastung sorgen.

In den Vorbereitungsspielen sah das alles schon ganz gut aus. Die SGS Essen testete vornehmlich gegen niederländische Teams und war dabei durchweg erfolgreich. PSV Eindhoven (2:0), Twente Enschede (2:0), Feyenoord Rotterdam (4:1) und AZ Alkmaar (4:1) konnten allesamt bezwungen werden. In der Bundesliga warten zwar noch einmal andere Kaliber – dennoch geht die SGS mit viel Schwung in die Runde.

Unsere Quellen:

  • Homepage SGS Essen
  • Fußballmagazin „Kicker“

Westdeutscher Rundfunk