Bekannt ist Andreas Schmitt als „Obermessdiener“ in der Mainzer Fastnacht. Jetzt will er auf die große politische Bühne – als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nieder-Olm.
Der gebürtige Mainzer Andreas Schmitt wohnt seit Jahrzehnten in Nieder-Olm und sitzt dort für die SPD im Stadtrat. Dass er aber nächstes Jahr Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) werden will, kann schon als Überraschung bezeichnet werden.
Aktueller Bürgermeister Spiegler tritt nicht mehr an
Die SPD hat den 63-Jährigen auf ihrer Vorstandssitzung nominiert. Der langjährige Amtsinhaber Ralph Spiegler (SPD) tritt im nächsten Jahr nicht mehr an. Er ist seit Juli Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebunds. Andreas Schmitt arbeitet derzeit in der Verwaltung des Bischöflichen Ordinariats in Mainz.
In diesen Zeiten braucht es eine klare Haltung und eine deutliche Stimme.
„Das ist ein richtiger Kracher für die Verbandsgemeinde“, freut sich Nina Klinkel, die stellvertretende Vorsitzende der SPD in der VG ist. Auch der Vorsitzende der SPD spricht von einer klaren „Haltung für Toleranz und Mitmenschlichkeit“, die Schmitt auszeichne. Schmitt selbst sagte zu seiner Nominierung: „Ich bin überzeugter Sozialdemokrat und finde, dass es gerade in diesen Zeiten eine klare Haltung und eine deutliche Stimme braucht.“
Die Wahl findet zeitgleich zur Landtagswahl am 22. März 2026 statt. Als Kandidat steht bereits der aktuelle Nieder-Olmer Stadtbürgermeister Dirk Hasenfuss (FWG) fest.
Andreas Schmitt ist neben seiner Rolle als „Obermessdiener“ als Sitzungspräsident der Fernseh-Fastnacht „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ bekannt. Die jüngste Sitzung verpasste er allerdings aus gesundheitlichen Gründen.
Mainz
Bei Fastnachtssitzungen ist er bekannt als der „Nachtwächter“. Jetzt wird Adi Guckelsberger vom Mainzer Carneval-Verein Sitzungspräsident bei „Mainz bleibt Mainz“. Er vertritt Andreas Schmitt.
Do.13.2.2025
14:00 Uhr
SWR4 am Nachmittag
SWR4
Schmitt will in der Mainzer Fastnacht kürzer treten
Grundsätzlich will er aber auch weiterhin bei der Fernsehsitzung dabei sein. Sollte er gewählt werden, will Schmitt generell aber schon etwas kürzer treten bei Veranstaltungen in Mainz.
Das Fell wird erst verteilt, wenn der Bär geschossen ist.
Aber erst müsse natürlich abgewartet werden, ob die Bürgerinnen und Bürger ihn überhaupt wählen am 22. März 2026, so Schmitt. „In Rheinhessen gibt es ein schönes Sprichwort: Das Fell wird erst verteilt, wenn der Bär geschossen ist.“
Sollten sich die Wahlberechtigten aber tatsächlich für ihn entscheiden, werde er sein Engagement in Mainz reduzieren. „Als VG-Bürgermeister hat man die Ehre, bei den Karnevalsvereinen der Verbandsgemeinde präsent zu sein. Da können sie sich nicht in Mainz in Sitzungen setzen.“ Und zum Beispiel in Essenheim, Ober-Olm oder Nieder-Olm werde auch schöne Fastnacht gefeiert, so Schmitt.
„Aber ganz werde ich Mainz nicht aufgeben. Mit meinem tollen Amt am Fastnacht-Freitag hat das nichts zu tun.“ Einen Tag im Jahr dürfe auch ein Verbands-Bürgermeister närrisch sein.