Toter in Shisha-Bar: Hamburgs Innensenator für Schließung | ndr.de

Andy Grote (SPD), Innensenator von Hamburg

AUDIO: Innensenator Grote: Shisha-Bar nach Gewalttaten schließen (1 Min)

Stand: 03.09.2025 05:25 Uhr

Nach mehreren Gewaltvorfällen hat sich Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) für die Schließung einer Shisha-Bar im Stadtteil Hohenfelde ausgesprochen. Zuletzt war dort in der Nacht zum Sonntag ein Mann erschossen worden.

Nachdem in der Shisha-Bar in der Lübecker Straße am Sonntagmorgen die Leiche eines 33 Jahre alten Mannes entdeckt worden war, befindet sich der mutmaßliche Täter weiterhin auf der Flucht. Es war nicht die erste Gewalttat in der Bar. Zwei Getötete innerhalb von drei Jahren und mindestens eine gezielte Attacke durch ein Prügelkommando wurden dort registriert. Zwar haben Name und Betreiber der Shisha-Bar gewechselt, doch es bleibt offenbar ein Ort der Gewalt. Jetzt spricht sich Hamburgs Innensenator für eine Schließung der Bar aus. „Wenn ich Bezirksamtsleiter wäre, würde ich versuchen, den Laden zu schießen. Aber wir gucken mal, was wir da für Handhabe haben“, sagte Grote.

Immer wieder Gewaltvorfälle

Zu den Hintergründen der jüngsten Tat wollte sich Grote mit Verweis auf laufende Ermittlungen nicht äußern. Bereits im Dezember vergangenen Jahres waren in der Shisha-Bar in Hohenfelde zwei Männer von maskierten Angreifern attackiert worden. Vor rund drei Jahren war zudem ein Mann mit mehreren Schüssen getötet worden. Grund sollen Ermittlungen zufolge Streitigkeiten im Drogen-Milieu gewesen sein.

Gewerkschaft der Polizei fordert härteres Vorgehen

Zuvor hatte bereits die Gewerkschaft der Polizei ein härteres Vorgehen gegen die Szene gefordert. Gewinne aus Verbrechen würden in legale Geschäfte investiert – die Szene zeige sich „posend“ mit großen Autos vor Shisha-Bars, teilte die Gewerkschaft mit. Polizei, Zoll, Ordnungs- und Gewerbeämter müssten gemeinsam dagegen vorgehen, hieß es.

Dies geschehe bereits, meinte Grote. „In Harburg im Phoenixviertel sind wir ja immer wieder mit Verbundeinsätzen unterwegs. Im Prinzip ist es das, was gefordert wird“, so der Innensenator. Offen bleibt aber, ob und wann im Bezirk Hamburg-Nord ähnlich konsequent vorgegangen wird.

EInsatzkräfte der Mordkommission vor einer Shisha-Bar in Hamburg.

Besucher des Lokals an der Lübecker Straße entdeckten den leblosen 33-Jährigen. Die Mordkommission ermittelt und sucht Zeugen.

Polizisten stehen in Hamburg vor einem abgesperrten Lokal. In der Shisha-Bar hatte es zuvor eine Schlägerei gegeben.

Sie wurden in einem Lokal in der Lübecker Straße im Stadtteil Hohenfelde angegriffen und verletzt. Es gab einen größeren Polizeieinsatz.

Der Eingang einer Shisha Bar.

Zwei maskierten Angreifer betraten die Shisha-Bar an der Lübecker Straße und schlugen offenbar gezielt auf einen 48-jährigen Gast ein.

Ein Angeklagter sitzt vor Gericht.

Ein 27-Jähriger war im Juli in der Bar in Hamburg-Hohenfelde getötet worden – offenbar nach einem Streit im Drogenmilieu.

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