In einem Bürogebäude in der Repsoldstraße in Hamburg-St.Georg sollen Suchtkranke und Obdachlose unterkommen.

AUDIO: Neue Betreungsplätze für Drogenhabhängige und Obdachlose in Hamburg (1 Min)

Stand: 03.09.2025 13:27 Uhr

Die Stadt hatte ein leerstehendes Bürogebäude in der Repsoldstraße hinter dem Drob Inn gekauft, um mit verschiedenen Hilfs- und Beratungsangeboten das Umfeld des Hauptbahnhofs weiter zu entlasten. In einem ersten Schritt werden nun 30 Notschlafplätze eröffnet.

Es soll ein Ort sein, an dem Menschen zur Ruhe kommen und sich stabilisieren können – sowohl körperlich als auch psychisch, so der Plan der Sozialbehörde. Auf drei Stockwerken gibt es zwölf Einzel- und neun Doppelzimmer für obdachlose und suchtkranke Menschen. Jedes Stockwerk verfügt über eine Küche und einen Aufenthaltsraum. Der Eingang zu dem ehemaligen Bürogebäude wird per Video überwacht. Der Empfang ist rund um die Uhr besetzt.

Schlotzhauer: „Menschen können hier ihre Krankheit in den Griff bekommen“

„Hier werden Menschen aufgenommen und können hier übernachten“, sagte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer bei der Vorstellung des Projekts. „Sie können hier ihre medizinische Versorgung regelhaft einnehmen, um ihre Krankheit in den Griff zu bekommen und ihnen wird hier auch geholfen, ihre sozialversicherungsrechtliche Ansprüche zu klären“, so Schlotzhauer weiter.

Neues Angebot soll Stadtteil weiter entlasten

Träger der Übergangsplätze ist der Verein Jugendhilfe – er betreibt auch das Drob Inn und ein Wohnprojekt für Drogensüchtige in St. Georg. Von hier werden diese weiter in die Repsoldstraße vermittelt. Dort werden sie bis zu sechs Monate rund um die Uhr betreut und es wird weiterführende Hilfe in die Wege geleitet. Die Sozialbehörde hofft, dass mit dem neuen Angebot auch der Stadtteil weiter entlastet wird.

Psychiatrische Schwerpunktambulanz geplant

Ab dem kommenden Winter eröffnet dann eine psychiatrische Schwerpunktambulanz in der Repsoldstraße. Diese wird von Asklepios betrieben.

Fertigstellung des Projekts verzögerte sich

Eigentlich sollten die 30 Notschlafplätze bereits im ersten Quartal dieses Jahres eingerichtet sein. Grund der Verzögerung waren notwendige Instandsetzungsmaßnahmen an Fassade und Dach. Auch die Rettungswege und die Brandmeldeanlage in dem ehemaligen Bürogebäude entsprachen nicht mehr aktuellen Standards.

In einem Bürogebäude in der Repsoldstraße in Hamburg-St.Georg sollen Suchtkranke und Obdachlose unterkommen.

Die 30 Plätze nahe des Hauptbahnhofs sollten eigentlich schon fertig eingerichtet sein. Die CDU kritisiert zudem, dass es keine Ausschreibung gab.

Der Hamburger Hauptbahnhof in Außenansicht.

In der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs richtet die Stadt weitere Beratungsangebote für Drogensüchtige und Obdachlose ein. Anwohnende können sich jetzt darüber informieren.

Menschen vor der Drogeneinrichtung Drob Inn in Hamburg, die einen Sichtschutz bekommen hat.

102 Menschen starben in Hamburg 2024 durch Drogen. Die CDU fordert Ursachenforschung und bessere Prävention.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 03.09.2025 | 13:00 Uhr