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80 Jahre lang galten „Die drei Räuber“ selbst als geraubt. Die kleine Zeichnung von Wilhelm Busch (1832 bis 1908) war 1945 in den Kriegswirren – neben vielen anderen Kunstwerken – aus dem Berliner Kupferstichkabinett verschwunden. Jetzt ist das Schätzchen endlich zurück.
Kunstwerk stammt aus Berliner Museum
Eine Schweizerin hatte das Blatt, das seit vier Generationen in Familienbesitz war, im Züricher Auktionshaus Koller zur Versteigerung eingeliefert. Es war bereits im Katalog für 1600 Euro angeboten, als der aufmerksame Koller-Experte Franz-Carl Diegelmann erkannte: Das Stück stammt aus dem Berliner Museum. Die Besitzerin schenkte den Wilhelm Busch zurück …
Kupferstichkabinett-Direktorin Dagmar Korbacher zu BILD: „Wir sind sehr glücklich, dass dieses Werk wieder zu Hause ist.“
Welche Geschichte erzählt der humorvolle Dichter und Zeichner Busch (erfand u. a. „Max und Moritz“)? Drei Räuber brechen ins Haus einer Müllerstochter ein. Doch für die Ganoven läuft’s dumm. Keiner kommt lebend raus.
Den Ersten macht sie mit dem Mühlstein platt. Auf www.wilhelm-busch.de kann man die ganze Story „Die kühne Müllerstochter“ sehen.
Foto: © 2025 Wilhelm Busch.de
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Die Zweiten rollt sie auf der Mühlstein-Achse auf…
Foto: © 2025 Wilhelm Busch.de
Und der Dritte erstickt, als er sich in die Geldtruhe beugt – und sich Müllerstochter auf den Deckel setzt.
Foto: © 2025 Wilhelm Busch.de
Wilhelm Busch reimte begeistert über „Die kühne Müllerstochter“ (so der Titel der Serie): „So starben die drei ganz unverhofft. O, Jüngling! Da schau her!! So bringt ein einzig Mädchen oft drei Männer in‘s Malheur!!!!“
Heute würde der Müllerstochter Knast drohen
Käme die Müllerstochter heutzutage vor Gericht mit Notwehr durch? BILD-Expertin und Anwältin Nicole Mutschke: „Das Gesetz erlaubt durchaus, dass man sich verteidigt. Die Notwehrhandlung muss das mildeste Mittel sein, das den Angriff sicher beendet. Hier alle drei Räuber zu töten, wird kaum als mildestes Mittel anzusehen sein. Zugunsten der Müllerstochter kann man noch an einen sogenannten Notwehrexzess denken. Es wäre in ihrem Fall eher zu befürchten, dass sie sich wegen Totschlags verantworten müsste und ihr eine Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren drohen würde.“
Dem Berliner Kupferstichkabinett fehlen noch drei weitere Blätter aus der Serie. Kuratorin Anna Pfäfflin: „Es wäre ein Traum, wenn wir die Serie eines Tages wieder komplett haben.“