Bautzen – Wer Tiere liebt und dieses Röntgenbild sieht, beginnt Menschen zu hassen … Es ist das schockierende Dokument einer perversen Quälerei. Die Radiografie aus einer Tierarztpraxis in Bautzen (Sachsen) zeigt einen Hundekopf, in dem 42 Geschosse stecken. Wie durch ein Wunder überlebte der Mischling.

So entsetzlich wie das Martyrium, das der unschuldige Hund durchleiden musste, ist die Wahrheit, die jetzt ans Licht kommt: Es war der eigene Besitzer, der immer wieder auf den Mischling feuerte!

Keks muss nach der Operation vorübergehend einen Halskragen tragen

Keks muss nach der Operation vorübergehend einen Halskragen tragen

Foto: Olaf Rentsch

Im März entkam Keks der Hölle

Die Geschichte des Hundes, der in seinem zweiten, besseren Leben Keks heißt, macht fassungslos: Am 18. März wurde der Hund eingefangen und im Tierheim Bautzen/Bloaschütz abgegeben. „Dort merkten wir schnell, dass etwas nicht stimmt. Beim Röntgen wurde dann klar, dass unzählige Male auf Keks geschossen wurde“, sagt Maria Göpfert, die stellvertretende Leiterin des Tierheims, die den Hund inzwischen adoptiert hat.

Maria Göpfert adoptierte den geschundenen Hund

Maria Göpfert adoptierte den gequälten Hund

Foto: Olaf Rentsch

Drei Operationen retten dem Mischling das Leben

Dreimal musste Keks operiert werden, um die Diabolos zu entfernen. Die Geschosse steckten in Muskeln und Knochen. Auch in der dritten und letzten OP konnten nicht alle Projektile entfernt werden. „Es wäre zu gefährlich gewesen“, sagt die neue Besitzerin und krault ihrem Keks zärtlich das Fell. Unterdessen meldete die Polizei in dem Fall auch einen Ermittlungserfolg: Nach einer Hausdurchsuchung ist man sicher, dass der Vorbesitzer des Hundes der Täter ist. „Das entsprechende Luftdruckgewehr wurde gefunden und sichergestellt. Der Mann wird sich wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu verantworten haben“, erklärt die Polizei.

Treuer Blick, verheilende Wunden: Ob Keks je vergessen kann, was ihm angetan wurde?

Treuer Blick, verheilende Wunden: Ob Keks je vergessen kann, was ihm angetan wurde?

Foto: Olaf Rentsch

Keks kuschelt unterdessen mit seinem neuen Frauchen. Es wirkt, als wolle er nachholen, was ihm so lange verwehrt wurde. Maria Göpfert schüttelt den Kopf, sagt: „Dieser Hund ist ein Wunder. Er hat das Vertrauen in die Menschen nicht verloren, obwohl man ihm so Schreckliches angetan hat …“