Auf das Team um Kapitänin Anke Kaiser warten in Aachen der TSV Hertha Walheim, der JC Bottrop und der JC Leipzig. Nur die beiden besten Teams kommen weiter.
Christin Wolz (blauer Anzug) gehört zum Team der BCK-Frauen, die bei den Play-offs in Aachen an diesem Samstag gegen die starke Konkurrenz um den Einzug in die Finalrunde in Wuppertal kämpfen. Gegner sind Hertha Walheim, JC Bottrop und JC Leipzig.
Foto: Jörg Blecker
Die Begeisterung kannte keine Grenzen an diesem 28. Juni, einem hochsommerlichen Samstag, an dem die Judo-Frauen des Budo-Clubs Karlsruhe (BCK) die „Alte Reithalle“ kurzerhand zur Partyzone machten. Der Grund: Die Mannschaft von Team-Kapitänin Anke Kaiser besiegte im letzten Gruppenkampf der Bundesliga Süd/Ost den SC Gröbenzell mit 10:4 und buchte als Tabellenzweiter hinter Backnang die Teilnahme an den Play-offs, bei denen es um die Finalrunde der deutschen Mannschafts-Meisterschaft geht.
Diese Play-offs starten an diesem Samstag (6. September) in zwei Gruppen mit jeweils vier Mannschaften. Die beiden jeweiligen Gruppenersten qualifizieren sich für die Finalrunde, die am 26. Oktober in der Unihalle in Wuppertal ausgetragen wird.
Gruppengegner in Aachen sind Hertha Walheim, JC Bottrop und JC Leipzig
Während die eine Gruppe mit Backnang, Speyer, Spremberg und Berlin in der Murrtal-Arena in Backnang die zwei Finalistinnen ermittelt, haben es die Frauen des BCK in Aachen (Sporthalle des Inda-Gymnasiums Kornelimünster) mit den Gastgeberinnen des TSV Hertha Walheim, dem JC Bottrop und dem JC Leipzig zu tun und gelten in dieser Gruppe als klare Außenseiterinnen.
„Das ist eine schwierige Aufgabe“, sagt Kaiser, zumal der Deutsche Judo Bund die ursprünglichen Vierer-Pools geändert und Bottrop anstelle Spremberg in die Karlsruher Gruppe gesetzt hatte. „Und gerade Bottrop ist eine Mannschaft, die ganz andere finanzielle und dadurch auch personelle Möglichkeiten hat als wir“, ist Anke Kaiser angesichts dieser Umstellung nicht gerade glücklich.
Wir haben nichts zu verlieren.
Anke Kaiser
Kapitänin der BCK-Frauen
Der Einwand des BCK gegen diese Änderung wurde vom DJB abgelehnt. „Aber wir können es nicht ändern und nehmen die Herausforderung an“, betont Kaiser. In Aachen kann sie allerdings nicht ihre Bestbesetzung auf die Judomatte schicken. Salome Steinebrunner und Hannah Müller wurden für die gleichzeitig stattfindenden U21-Europameisterschaften in Bratislava nominiert und fehlen in Aachen.
Dadurch hat Kaiser vor allem in der 63-Kilo-Klasse ein Problem und ist noch am Grübeln. „Das wird spannend“, meint die Team-Kapitänin, zumal in Baden-Württemberg noch Sommerferien sind, was die Vorbereitung auf diese Play-offs nicht einfacher machte. Dennoch ist Kaiser davon überzeugt, „dass wir eine gute Besetzung auf die Matte schicken werden“.
Dazu gehören auch die Dänin Laerke Marie Olsen (70 kg) und die Französin Lauryn Lage (+78 kg), die sich rechtzeitig zurückgemeldet haben. Chancen auf einen Erfolg rechnet sich Kaiser „am ehesten gegen Leipzig“ aus, wogegen Bottrop und Walheim, das Heimvorteil hat, normalerweise zu hohe Hürden für die BCK-Frauen sein dürften.
„Aber wir werden alles abrufen, was wir können. Wir haben nichts zu verlieren. Unser Saisonziel war das Erreichen dieser Play-offs. Das haben uns auch die Wenigsten zugetraut. Doch es ist uns gelungen. Alles andere ist Zugabe. Und diese wollen wir genießen“, will Kaiser genau das ihren Mädels vermitteln.