Ottawa/Berlin — Kanada stellt Deutschland in eine Reihe mit Simbabwe! In den offiziellen Reisehinweisen warnt die Regierung in Ottawa ihre Bürger vor einem hohen Terror-Risiko in der Bundesrepublik – und setzt uns damit auf dieselbe Gefahrenstufe wie Staaten, in denen Homosexualität unter Strafe steht und Menschenrechte mit Füßen getreten werden.

▶︎ In den offiziellen Reisehinweisen warnt Ottawa vor einem hohen Terror-Risiko in der Bundesrepublik. Laut dem Hinweis „besteht die Gefahr von Terrorismus in Europa. Terroristen haben in mehreren europäischen Städten Anschläge verübt. In den vergangenen Jahren gab es auch in Deutschland Anschläge mit vielen Verletzten und Toten. Weitere Attacken sind wahrscheinlich“.

Mehr zum Thema

Doch damit nicht genug: Kanada weist auch auf Gewalt durch Rechtsextreme hin. Verbrechen gegen Angehörige von ethnischen, religiösen oder politischen Minderheiten kämen vor, heißt es. Touristen seien zwar nicht direkt Zielscheibe, könnten sich aber „zur falschen Zeit am falschen Ort“ befinden. Messerattacken oder Auto-Anschläge hätten sich in belebten Einkaufsvierteln und an Verkehrsknotenpunkten ereignet.

Damit stuft Kanada Deutschland faktisch auf dieselbe Gefahrenstufe ein wie Simbabwe – ein Land, das zwar eine Verfassung und Wahlen hat, in der Praxis aber autoritär regiert wird. Seit 1980 hält die ZANU-PF-Partei die Macht, zunächst unter Robert Mugabe (†2019), seit 2017 unter Emmerson Mnangagwa (82). Wahlen gelten als manipuliert, Opposition und Medien werden unterdrückt, Gewaltenteilung existiert nur auf dem Papier. LGBTQ-Rechte sind kriminalisiert.

Mnangagwa: Simbabwes Machthaber sitzt beim Schurken-Gipfel in Peking mit am Tisch

Simbabwe-Machthaber Mnangagwa bereits beim Schurken-Gipfel in Peking

Foto: AP

▶︎ Brisant: Auch die USA und Australien schlossen sich den Warnungen fast zeitgleich an. Neben Deutschland werden unter anderem Italien, Frankreich, Spanien und Großbritannien auf die Risikoliste gesetzt.

Die Botschaft aus Übersee ist eindeutig: Europa gilt den westlichen Partnern als Risiko für Terrorismus.