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Dresden zahlt alles

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Teurer als erwartet: Das hat der Abriss der Carolabrücke gekostet

Noch vor der Eröffnung des Terrassenufers legt die Verwaltung erste Zahlen zu den Kosten des Brückenabrisses in Dresden vor. Die Prognose wurde deutlich überschritten.

Dresden. Der Abriss der Carolabrücke ist teurer als zunächst geplant. Die Landeshauptstadt Dresden schätzt den Gesamtaufwand auf 32 Millionen Euro, teilte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) jetzt auf Anfrage von Stadtrat André Schollbach (Die Linke) mit. Eine Schlussrechnung liegt noch nicht vor.

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Der Abriss des vor einem Jahr eingestürzten Zuges C hat den Angaben zufolge sechs Millionen Euro gekostet. Für Sicherungsmaßnahmen, die Zustandserfassung der beiden stehengeblieben Züge A und B und die geänderte Verkehrsführung im Zuge der Vollsperrung der Carolabrücke habe die Stadt fünf Millionen Euro ausgegeben. Der bis auf Restarbeiten abgeschlossene Abriss der Züge A und B werde inklusive Nebenkosten 21 Millionen Euro kosten, so Hilbert.

Dresden zahlt den Abriss allein

Nach dem Einsturz von Zug C am 11. September 2024 hatte sich die Stadtverwaltung einen Scheck über sieben Millionen Euro vom Stadtrat für die ersten Abrissarbeiten ausstellen lassen. Besonders die eilige Beräumung der Brückentrümmer aus dem Uferbereich wegen Hochwassergefahr wenige Tage nach dem Einsturz war kostenaufwendig. Mit einem großen Aufgebot an schweren Baugeräten, Sattelschleppern und einem Räumpanzer der Bundeswehr war das Überflutungsgebiet beräumt worden.

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Vor den Abrissarbeiten an Zug A und B schätzte die Verwaltung den Kostenaufwand für diesen Abschnitt auf zehn bis 18 Millionen Euro. Das ist nun deutlich teurer geworden, obwohl das Abrissteam schneller vorangekommen ist, als es der Zeitplan vorgegeben hatte.

Die Landeshauptstadt Dresden muss die Abrisskosten für die Carolabrücke vollständig aus eigenen Mitteln bezahlen. Auf Anfragen an Bund und Land nach einer Kostenbeteiligung gab es nur Absagen. Auch für den Neubau der Carolabrücke gibt es noch keine Zusagen über eine Förderung. Nur die Kosten für die Verkehrsanlage für den Öffentlichen Personennahverkehr werden nach gegenwärtigem Stand gefördert. Die Stadtverwaltung will noch in diesem Jahr die Planungsleistungen für den Neubau europaweit ausschreiben. Vier Planungsbüros sollen in der Folge damit beauftragt werden, Entwürfe für die neue Brücke vorzulegen.

Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen für die Verkehrsfreigabe des Terrassenufers und des Elberadweges auf Altstädter Seite. Beide Verkehrsachsen sollen ab 17. September wieder vollständig befahrbar sein. Dann entfällt die Umleitung über den Hasenberg und die Steinstraße, der Verkehr kann in beiden Richtungen wieder direkt über das Terrassenufer rollen. Der Elberadweg auf Neustädter Seite soll erst im Oktober freigegeben werden. Hier laufen noch Aufräumarbeiten im Uferbereich der Elbe.

DNN