„Dieses Projekt offenbart die Stärken architektonischer Neuprogrammierung“, fügt es doch dem Alltag einer Seniorenresidenz eine unerwartete kulturelle Ebene hinzu loben die Kuratorinnen: Dem „Salon Stolz“ von Architektursalon und su.n – spaceunit.net wird heuer der mit 10.000 Euro Preisgeld dotierte Architekturpreis des Landes Steiermark zuerkannt. Durch die Einbeziehung eines interaktiven Museums im Eingangsbereich unterbreche der Entwurf „Routinen mithilfe von Neugier und Austausch“, heißt es weiter in der Begründung von Sevince Bayrak und Oral Göktaş (Architekturbüro SO? architecture and ideas), die heuer die Siegerentwürfe im Auftrag des Landes Steiermark und des Haus der Architektur (HDA) kürten. Und: „Der Salon Stolz dient als überzeugendes Vorbild dafür, wie kleine Eingriffe zu einer umfassenderen urbanen Erneuerung und sozialem Engagement beitragen können. Der Raum lädt zu generationenübergreifendem Dialog und gemeinsamer Nutzung ein – etwas, das Architektur zwar oft anstrebt, jedoch nur selten so organisch umsetzt.“
AHS Reininghaus
© Klz / Stefan Pajman
Anerkennung gab es auch für vier weitere Projekte: Die Stadthalle Kapfenberg (tmp architekten) stehe „für die akribischen Bemühungen, ein ikonisches Gebäude zu erhalten“. Die LFS Grottenhof (Caspar Wichert Architektur + OSNAP Open South North Architecture Practice) steche „aufgrund der erfolgreichen Integration der bestehenden Landschaft und der bebauten Umgebung heraus“. Die AHS Reininghaus (j-c-k, Sandra Janser) sei „ein herausragendes Beispiel dafür, wie Architektur auf ein sich entwickelndes pädagogisches Paradigma reagieren kann – eines, das nicht länger nur auf traditionellem, frontalem Lernen aufbauen kann“. Und ein privates Baumhaus (konstruktiv – Studio für Architektur) als touristisches Angebot für einen bäuerlichen Betrieb in Dobl-Zwaring biete „eine überzeugende Vision dessen, wie Architektur in Einklang mit nicht-traditionellen Tourismusformen gebracht werden und diese bereichern kann“.