Von der Agententätigkeit seines Mitarbeiters für China habe Krah nichts gewusst. Er habe erst aus den Medien erfahren, dass sein damaliger Büromitarbeiter im Europaparlament verdächtigt werde. Auch sei er „nicht gewarnt“ worden. „Ich bin zu keiner Zeit von öffentlicher Stelle, sei es von der Bundesrepublik oder der EU, auf die Gefahr hingewiesen worden“, sagte der AfD-Politiker. Die Sicherheitsüberprüfung im EU-Parlament sei „sehr gründlich“, weshalb er sich darauf verlassen habe, „dass schon alles gut sein würde“.

Dem Angeklagten Jian G. wirft die Generalbundesanwaltschaft vor, zwischen 2019 und 2024 als Assistent in Krahs Büro Informationen gesammelt und teilweise vertrauliche Dokumente an chinesische Stellen weitergegeben zu haben. Außerdem soll er persönliche Daten von AfD-Führungspersonal gesammelt und chinesische Dissidenten ausgespäht haben. Laut Anklage war der Deutsche bereits ab 2002 Mitarbeiter eines chinesischen Geheimdienstes. Auch eine mutmaßliche Komplizin ist angeklagt. Bis Ende September sind sieben weitere Verhandlungstermine angesetzt.