Russland wird seine Rohölexporte aus seinen Häfen Primorsk, Ust-Luga und Noworossijsk voraussichtlich im September auf 1,9 Millionen Barrel pro Tag (bpd) reduzieren, verglichen mit 2,0 Millionen Barrel pro Tag im August, wie zwei Branchenquellen berichteten. Reuters-Berechnungen zufolge entspricht der Rückgang im Vergleich zum Vormonat etwa sechs Prozent.

Russland drosselt Ölexporte: Könnten die weltweiten Ölpreise steigen?

Dieser Schritt erfolgt im Zuge der Ausweitung des inländischen Raffineriebetriebs. Die Wartungsarbeiten in einigen Raffinerien werden voraussichtlich Ende August/Anfang September abgeschlossen sein. Dies führt zu einer höheren Inlandsnachfrage nach Rohstoffen und reduziert die für den Export verfügbare Ölmenge.

Der Plan könnte jedoch angepasst werden. Quellen zufolge könnten externe Faktoren wie Drohnenangriffe auf Raffinerien und Energieinfrastruktur oder Verzögerungen bei Wartungsarbeiten die russischen Rohölexportpläne für September beeinträchtigen.

Die Kürzungen im September stehen in krassem Gegensatz zu den Kürzungen im August. Russland hatte sein Exportprogramm im vergangenen Monat stark aufgestockt, nachdem mehrere Raffinerien durch Angriffe beschädigt worden waren. Dadurch konnte überschüssiges Rohöl für den Verkauf ins Ausland freigesetzt werden. Die Exporte und Transitlieferungen aus Russlands westlichen Häfen lagen im August um 200.000 Barrel pro Tag höher als vorläufig geplant.

Laut Reuters-Berechnungen auf Grundlage von Branchendaten könnte die ungenutzte Raffineriekapazität Russlands im September von einem Rekordwert von 6,4 Millionen Tonnen im August auf rund 5,5 Millionen Tonnen gesunken sein.