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NahrungsergänzungsmittelZwei natürliche Nahrungsergänzungsmittel sollen die zelluläre Reinigung im Gehirn reaktivieren. (Symbolbild) © Christin Klose/dpa-tmn/dpa

Wenn Gehirnzellen altern, verlieren sie ihre Reinigungsfunktion. Kalifornische Forscher entdeckten nun zwei Nahrungsergänzungsmittel, die diesen Prozess umkehren.

Fulda – Mit zunehmendem Alter verlieren unsere Gehirnzellen ihre Fähigkeit, sich selbst zu reinigen und schädliche Proteine zu entfernen. Diese nachlassende Abfallentsorgung des Gehirns gilt als einer der Hauptfaktoren für altersbedingte kognitive Probleme und Erkrankungen wie Alzheimer. Forschende der University of California (Irvine) haben nun eine besondere Entdeckung im August 2025 veröffentlicht: Eine Kombination aus zwei bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln könnte diesen Alterungsprozess umkehren und die Reinigungsfunktion alternder Gehirnzellen wiederherstellen

Die vielversprechende Lösung: Vitamin B3 und Grüntee-Extrakt

Die Wissenschaftler testeten eine Kombination aus zwei natürlichen Verbindungen:

Das Ergebnis zeigte, dass bereits 24 Stunden nach der Behandlung die GTP-Spiegel in gealterten Neuronen auf die Werte wiederhergestellt wurden, die typischerweise in jüngeren Zellen zu sehen sind, wie 24vita.de berichtet.

Regenerationseffekte in nur 24 Stunden

Die Wiederherstellung der Energieversorgung war Auslöser mehrer positiver Effekte:

  • Verbesserte Energiestoffwechsel: Die grundlegende Energieversorgung der Zellen wurde wiederhergestellt
  • Aktivierte Transportproteine: Wichtige GTPasen (Rab7 und Arl8b) für den zellulären Transport wurden reaktiviert
  • Effiziente Proteinbeseitigung: Schädliche Amyloid-Beta-Aggregate, ein Alzheimer-Kennzeichen, wurden erfolgreich entfernt
  • Reduzierter oxidativer Stress: Ein weiterer Faktor der Neurodegeneration wurde vermindert

Der wissenschaftliche Hintergrund: Warum das Gehirn altert

Die Forscher um Professor Gregory Brewer identifizierten ein fundamentales Problem alternder Neuronen: den Mangel an Guanosintriphosphat (GTP), einem essentiellen Energiemolekül. „Mit zunehmendem Alter zeigen die Gehirne der Menschen einen Rückgang der neuronalen Energiespiegel, was die Fähigkeit zur Entfernung unerwünschter Proteine und beschädigter Komponenten einschränkt“, erklärt Brewer in einer Mitteilung von medicalxpress.

Die Wissenschaftler wollten messen, wie viel Energie in den Gehirnzellen vorhanden ist. Dafür verwendeten sie eine Art Energiemessgerät namens GEVAL, wobei es sich um ein spezielles Werkzeug handelt, das aufleuchtet, wenn es Energie (GTP) in den Zellen findet. Mit diesem leuchtenden Messgerät untersuchten sie Gehirnzellen von alten Mäusen, die ähnliche Probleme wie Alzheimer-Patienten haben. Dabei stellten sie fest:

  • Alte Gehirnzellen haben weniger Energie als junge
  • Besonders wenig Energie war in den Kraftwerken der Zellen (Mitochondrien) vorhanden
  • Ohne genug Energie können die Zellen ihre Abfallprodukte nicht mehr richtig entsorgen

Herausforderungen bei der Anwendung

Der Energiemangel hatte dramatische Folgen für einen lebenswichtigen Prozess: die Autophagie. Dabei handelt es sich um den Prozess, durch den Zellen beschädigte Komponenten eliminieren. „Wir fanden heraus, dass die Wiederherstellung der Energiespiegel den Neuronen hilft, diese kritische Reinigungsfunktion zurückzugewinnen“, so Brewer.

Trotz der vielversprechenden Ergebnisse warnen die Forscher vor voreiligen Schlüssen. Ein wichtiges Problem: Die orale Einnahme von Nicotinamid erwies sich in klinischen Studien als wenig effektiv, da die Substanz im Blutkreislauf inaktiviert wird.

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