Das Graffiti am Spielplatz in der Deichstraße in Burg verändert nahezu täglich sein Aussehen. Vor einigen Tagen wurde die Wand geweißt, nunmehr lässt Künstler Christian Grams schrittweise ein neues Kunstwerk entstehen. Finanziell unterstützt wird die Aktion durch den LAGA-Förderverein und weitere Sponsoren.
Bereits im Frühjahr hatte der LAGA-Förderverein aufgerufen, die Wand am Spielplatz in der Deichstraße zu weißen, denn das alte Graffiti hatte an Farbintensität verloren, war nicht mehr schön anzusehen. Geplant war ein neues farbenfrohes Kunstwerk mit Bezug zur Stadt Burg. Dafür konnte Christian Grams gewonnen werden, der das Graffiti entworfen hatte und kostenfrei in seiner Freizeit umsetzen würde.
Groß und Klein packten mit damals mit an, um die Wand weiß zu grundieren. Nordica Kühne, Prokuristin der Volksbank Jerichower Land, die SPD-Landtagsabgeordnete Elrid Pasbrig und der Unternehmer Daniel Grünke gehörten neben anderen zu den Sponsoren und Helfern.
Noch bevor Christian Grams das bereits geplante Graffiti auf die Wand bringt, durften sich am 21. Mai Kinder und Jugendliche unter Anleitung von Streetworker Gordon Bothur an der weißen Wand kreativ austoben. Was dabei entstand, war ein farbenfroher Hingucker. Dieser musste am 28. August weichen, die Wand wurde erneut geweißt, damit nun das finale Graffiti von Christian Grams gesprayt werden konnte.
Mit gemischten Gefühlen hat Gordon Bothur beim Weißen der Wand geholfen. Immerhin verschwand an diesem Tag ein Stück sichtbar gewordene Kreativität der Kinder und Jugendlichen. Er wünscht sich, dass es in der Stadt eine Fläche gibt, wo ein solches Kunstwerk erneut und auf Dauer entstehen kann.
Seit Montag ist Christian Grams nun mit der Fertigstellung des neuen Graffitis beschäftigt. Der in Burg geborene und seit 20 Jahren in Braunschweig lebende, ist freiberuflicher Kommunikationsdesigner und doziert an der Ostfalia sowie an der Kunsthochschule Braunschweig. Den Wettbewerb, den die Stadt Burg ausgeschrieben hatte, hat er mit seinem Entwurf gewonnen. Sein Kunstwerk stellt die drei Burger Spielplätze dar.
Am Dienstagabend haben wir den Künstler vor Ort besucht. „Ich arbeite gern in der Dunkelheit, da habe ich meine Ruhe“ beantwortet er die Frage, warum er nachts arbeite. Mit einem Beamer projiziert er das Original auf die Wand, um es dann so detailgetreu als möglich umzusetzen. „Wenn es trocken bleibt, werde ich vermutlich in der kommenden Woche fertig sein“ so Grams. „Bis dahin werde ich circa 50 Stunden für die Umsetzung benötigt haben.“
Der Vollständigkeit halber muss erwähnt werden, dass Christian Grams diese Arbeiten unentgeltlich durchführt.