Sind die Kölner Vorstands-Wahlen damit etwa schon entschieden..?
Gut drei Wochen vor der brisanten Mitgliederversammlung des Aufsteigers im Kölner Stadion, auf der erstmals in der FC-Geschichte drei Trios bei den Präsidiums-Wahlen gegeneinander antreten, kriegt das vom Mitgliederrat vorgeschlagene „Team FC“ mächtig Rückenwind.
Kölns Beirats-Bosse greifen in den FC-Machtkampf ein, stellen sich hinter das Trio Jörn Stobbe (59), Jörg Alvermann (53) und Ulf Sobeck (53) und raten offen zur Wahl dieses Teams.
Mehr zum Thema„Das Team FC bringt alle Voraussetzungen mit“
In einer am Donnerstag (4.9.) veröffentlichten Stellungnahme schreibt der FC-Beirat: „Nach der eingehenden Befassung mit allen drei Teams ist die deutliche Mehrheit des Beirats davon überzeugt, dass das „Team FC“, bestehend aus Jörn Stobbe, Prof. Dr. Ulf Sobek sowie Dr. Jörg Alvermann, die besten Voraussetzungen mitbringt, um den 1. FC Köln als Vorstand in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.“
Auch interessant
Anzeige
Auch interessant
Anzeige
Ein Wahlkampf-Hammer so kurz vor der Mitgliederversammlung (27.9./RheinEnergieStadion). Denn damit ist auch klar: Wählen die FC-Mitglieder Ende September ein anderes Team, stellen sie sich gegen den Mitgliederrat und den Beirat und würden gleich zwei große Gremien verprellen. Außerdem müssten die Rats-Bosse mit einem von ihnen nicht erwünschten Vorstand arbeiten und im gemeinsamen Ausschuss u.a. Millionen-Transfers genehmigen und Personal-Entscheidungen treffen.
Und zuletzt ist die Beirats-Empfehlung ein heftiger Rückschlag für die beiden anderen Trios…
► Der Unternehmer Wilke Stroman (45/Sparhandy) will mit seinen Vize-Kandidaten Carsten Wettich (45/bereits amtierender Vize) und Tugba Tekkal (40/Ex-Spielerin) Präsident werden.
► Der Politiker Sven-Georg Adenauer (65/Enkel von Konrad Adenauer) tritt mit den Vize-Kandidaten Martin Hollweck (57) und Thorsten Kiesewetter (53) an. Beide Teams qualifizierten sich für die Vorstands-Wahlen, indem sie im Vorfeld mehr als 4.600 Mitglieder-Unterschriften sammelten.
Sie werden empfohlen: Jörg Alvermann (53), Ulf Sobek (53) und Präsidentschafts-Kandidat Jörn Stobbe (59/von links) wollen an die FC-Spitze
Foto: 1. FC Köln
Geballte Wirtschafts-Macht im Beirat
Der Wahlkampf der drei Teams läuft seit Wochen auf Hochtouren. Die Trios sind bei Fan-Treffen, in den sozialen Netzwerken und auf Podiums-Diskussionen bemüht, ihre Programme und Vorstellungen für eine erfolgreiche FC-Zukunft zu präsentieren.
Jetzt mischt der FC-Beirat mit. Wer steckt hinter dem Gremium? Vor allem geballte Wirtschafts-Macht. „Der Beirat des 1. FC Köln vereint Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben und der Wirtschaft, die als langjährige Unterstützer dem Verein eng verbunden sind, sich für dessen Belange einsetzen und den Vorstand beraten“, schreibt das Gremium selbst.
Konkret sitzen in dem FC-Rat viele der größten Unternehmer Kölns: u.a. Rewe-Boss Lionel Souque, der auch im FC-Aufsichtsrat sitzt, Kreissparkassen-Boss Alexander Wüerst, Ford-Chef Christian Weingärtner, Sparkassen-Boss Ulrich Voigt, RheinEnergie-Boss Andreas Feicht und Telekom-Geschäftsführer Klaus Werner. Aber auch die noch amtierende OB Henriette Reker.
Rewe-Boss Lionel Souque (54) sitzt im FC-Beirat, im FC-Aufsichtsrat und im gemeinsamen Ausschuss
Foto: picture alliance/dpa
Diese Kriterien führten zur Wahl-Empfehlung
In ihrer Wahlempfehlung für das Team Stobbe schreiben die Beiräte weiter: „Angesichts der Bedeutung der anstehenden Vorstandswahlen für die Zukunft des FC hat sich der Beirat in den vergangenen Wochen intensiv mit den drei bei der Wahl kandidierenden Teams sowie mit deren Programmen auseinandergesetzt.“
Und zu ihren Auswahl-Kriterien, die zur Entscheidung führten: „Der Beirat hat in diesem Dialog vor allem die zentralen Aspekte für die erfolgreiche Zukunft des Vereins in den Blick genommen, insbesondere die strategischen und finanziellen Perspektiven des Clubs, den nachhaltigen Erfolg der Profi-Teams und der Nachwuchsarbeit, die Aussichten bzgl. Geißbockheim und Stadion, das Verständnis von Mitgliedschaft und Gremien sowie die Bedeutung des sozialen Engagements in Stadt und Region. Darüber hinaus waren auch die persönlichen Hintergründe, Erfahrungen und spezifischen Fähigkeiten der jeweiligen Teammitglieder für den Beirat von Belang.“
„Kölnisch-polnisches Königshaus“: Hohe Promi-Rate bei der Basketball-EM
Quelle: MagentaSport / BILD03.09.2025