Wechsel nach Berlin




Im April 2026 wird Brigitte Franzen ihren Posten als Präsidentin der Hochschule für Gestaltung Offenbach verlassen. Sie folgt einem Angebot des Bauhaus-Archivs in Berlin.



Jule Frank /
4. September 2025, 12.21 Uhr




Vor nicht mal einem Jahr, im Oktober 2024, übernahm Brigitte Franzen die Leitung der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach. Nun kündigt sie ihren Rücktritt an und macht sich bereit für einen Wechsel nach Berlin, wo sie das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung leiten wird. Bis zum 1. April 2026 wird Franzen noch in Offenbach verweilen.

Brigitte Franzen: Eine „engagierte Hochschulmanagerin“

Der hessische Wissenschafts- und Kulturminister Timon Gremmels bedauert Franzens Weggang in einem Pressestatement. Sie sei „eine engagierte Hochschulmanagerin, die sich stets für Studierende, Lehrende und Beschäftigte sowie die Belange der HfG einsetzt.“ Die promovierte Kunst- und Kulturwissenschaftlerin, Kuratorin und Autorin habe in ihrem Amtsjahr wichtige Neuerungen an der Hochschule vorangetrieben.

So zum Beispiel den Neubau des Campus im Hafen Offenbach, welcher jedoch vor ihrer Amtszeit beschlossen wurde und erst nach ihrem Abgang fertiggestellt werden wird. Außerdem hat sie für die HfG im Senat der Hessischen Hochschulen mit dem Land über den Hochschulpakt verhandelt und neue Kooperationen, Ausstellungsräume und Förderungen ins Leben gerufen. Unter anderem arbeitete sie an dem Projekt World Design Capital mit. Die HfG möchte nun „zeitnah“ nach einer neuen Leitung suchen.

„Dass ein so renommiertes Institut wie das Bauhaus Archiv sich für Prof. Dr. Brigitte Franzen entschieden hat, spricht für ihre Qualifikationen und Fähigkeiten“, bemerkt Gremmels. Vor ihrer Position als Präsidentin der HfG war Franzen, die in Frankfurt aufgewachsen ist, vier Jahre lang Direktorin des Senckenberg Naturmuseums und eine prägende Persönlichkeit in der hessischen Kultur- und Wissenschaftslandschaft.

Franzen möchte der HfG verbunden bleiben

Auch Brigitte Franzen bedauere ihren Weggang aus Offenbach. „Ich liebe die HfG, Offenbach und die Menschen, die hier studieren und arbeiten und freue mich sehr über die gesellschaftliche Relevanz und künstlerische Anerkennung unserer Hochschule“, verkündet sie in einer Pressemitteilung.

Das Angebot des berühmten Berliner Bauhaus-Archivs und Museums spreche jedoch ihre liebsten Forschungsschwerpunkte und ihre Leidenschaft für museale Arbeit an. Viele von Franzens vergangenen Forschungsarbeiten, Ausstellungen und Veröffentlichungen drehen sich um Architektur und Stil der Bauhauszeit (1919 – 1933). Auch die Tradition der HfG beschreibt Franzen in einem Interview mit dem JOURNAL Anfang des Jahres als „stark im […] Bauhaus verwurzelt.“ Das Bauhaus-Archiv selbst sieht seine zukünftige Direktorin als „ausgewiesene Forscherin im Bereich des Neuen Bauens und der Architekturausstellungen der 1920er-Jahre“.

Trotz allem wolle Franzen der HfG verbunden bleiben. Spezifisch durch ein Projekt mit den Namen „Bauhaus Art Schools“, welches sie in ihrer Zeit in Berlin neu auflegen möchte. Die HfG solle dabei den Anfang machen.



Jule Frank