Gisela braucht noch ein paar Mehlwürmer. Die kleine Fledermaus ist noch zu schwach, um wieder im Freien zu leben. Also ist der kleine Säuger gerade ins Büro von Kita-Leiterin Karin Hesse eingezogen. Die Kita Löwenzahn der Lebenshilfe ist jetzt Klima-Kita. Die Auszeichnung soll nicht nur die Kinder sensibilisieren, sondern auch in die Familien hineinwirken.
Klima-Schutz und Mülltrennung
„Gisela ist nach ihrer Finderin benannt“, sagt Hesse. Sie hat die kleine Fledermaus zwischen wärmende Mikrofaser-Tücher gehüllt. Das in Castrop-Rauxel gefundene Tier darf zwischendurch auch in ein abgedunkeltes Mini-Zelt auf Hesses Schreibtisch umziehen – und hängt dann da einfach mal so rum. Es sei kein besonders gutes Fledermaus-Jahr, betont Hesse. Es gebe zu wenige Insekten wie Mücken. Viele Fundtiere überlebten da nicht.
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Die Kita hat besonders den Klima-Schutz entdeckt. Es geht um Mülltrennung, Energiesparen und Abfallvermeidung. Die Lebenshilfe als Träger der Kita hatte sich mit diesen Themen beim Land beworben und erhält nun das Zertifikat „Klimakita.NRW“ der Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz. Und das heißt, dass am Mittwoch erst einmal sehr viele Offizielle die Kita an der Grabenstraße in Holsterhausen ansehen.
Fledermaus Gisela in der Klima-Kita Löwenzahn an der Grabenstraße in Herne
© WAZ | Arne Poll
Wer kommt zu Fuß? Wer mit dem Auto?
Für jedes Kind ist auf einer Schautafel säuberlich erfasst, wer mit welchem Verkehrsmittel an welchem Wochentag angereist ist. Die Offiziellen dürfen an diesem Tag „unerfasst“ mit dem Auto kommen, ohne das klimaschädliche Verhalten auch vorgehalten zu bekommen. Es ist die erste Kita in Herne, die den Titel tragen darf. Und das beschert den Kindern und Erzieherinnen immerhin auch einen Besuch einer Vertreterin des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie aus Düsseldorf.
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Wie lässt sich Wasser sparen? Wie verbraucht man weniger Strom? Schautafeln zeigen, wie die Kinder gelernt haben, Energie zu sparen. Die Verantwortlichen in der Kita sprechen von einem „ besonderen Meilenstein für unsere Kinder und unsere Kita“. Fledermaus Gisela zeigt sich davon noch recht unbeeindruckt. Sie kämpft im Büro von Karin Hesse ums Überleben. In zwei Wochen soll sie so stark sein, dass sie wieder ins Freie kann.