Vorstandswahlen
FC-Beirat nennt Favoriten – Adenauer empört
04.09.2025 – 21:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Vorstandskandidat Sven-Georg Adenauer (Archivfoto): Er ärgert sich über die Erklärung des Beirats des 1. FC Köln. (Quelle: IMAGO/Jan Huebner/imago)
Wende im FC-Wahlkampf: Der Beirat empfiehlt das Team Stobbe. Doch ein Konkurrent fühlt sich hintergangen – und wird deutlich.
Der Beirat des 1. FC Köln hat sich am Donnerstag für das Team um Jörn Stobbe als neuen Vorstand ausgesprochen und damit heftige Kritik der Konkurrenz ausgelöst: Das Team Adenauer warf in einem Bericht der „Bild“-Zeitung dem Gremium Intransparenz vor und stellt die Neutralität des Vereins infrage.
„Wir sind zutiefst irritiert über das Vorgehen des Beirats, weil wir im Vorfeld des Gesprächs nicht darüber informiert wurden, dass am Ende eine öffentliche Wahlempfehlung durch dieses Gremium abgegeben wird“, erklärte Adenauer, Enkel des früheren Bundeskanzlers. Die Information über die Empfehlung für das Trio Stobbe, Ulf Sobek und Jörg Alvermann habe das Team am Donnerstagmorgen erhalten – einen Tag nach dem Gespräch.
Und Adenauer kritisierte in dem Bericht zudem: „Wir sind zudem enttäuscht darüber, dass die immer wieder kommunizierte Neutralität des Vereins durch die zugehörigen Gremien erneut verletzt wird. Sowohl Mitgliederrat als auch der Beirat haben eine Wahlempfehlung ausgesprochen und wollen die Wahl damit erheblich beeinflussen“, so Adenauer.
Der Beirat hatte seine Entscheidung so begründet: „Nach der eingehenden Befassung mit allen drei Teams ist die deutliche Mehrheit des Beirats davon überzeugt, dass das ‚Team FC‘ die besten Voraussetzungen mitbringt, um den 1. FC Köln als Vorstand in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.“
Das Team Stobbe zeigt sich über die Unterstützung erfreut: „Wir bedanken uns für das Vertrauen und die intensiven Gespräche. Nun wollen wir bei der Mitgliederversammlung am 27. September auch die Mitglieder überzeugen.“
Die Empfehlung hat Gewicht: Dem Beirat gehören Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Kölner Leben und der Wirtschaft am Rhein an, darunter die Chefs wichtiger FC-Partner wie Lionel Souque (Rewe), Christian Weingärtner (Ford) und Ulrich Voigt (Sparkasse Köln/Bonn).
Auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) ist dort Mitglied, und auch der Co-CEO der Ströer-Gruppe, Christian Schmalzl. Zu seinem Unternehmen gehört t-online.
Die Vorstandswahl des 1. FC Köln findet am 27. September an.