Trotz Widerstand in den eigenen Reihen
Vor Bürgerentscheid: Bayerns Grüne werben für Olympia
04.09.2025 – 19:28 UhrLesedauer: 2 Min.
Max Deisenhofer (l), sportpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im bayerischen Landtag, und Jörg Ammon, Präsident des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV) bei einem Pressetermin. (Quelle: Niklas Graeber / dpa)
Die Grünen im Landtag stehen klar hinter einer Bewerbung Münchens für Olympische Spiele. Prominente Parteistimmen jedoch bleiben dagegen.
Keine zwei Monate vor dem Bürgerentscheid in München werben die bayerischen Grünen für Olympische Spiele in der Landeshauptstadt. Die Landtagsfraktion habe ihre Unterstützung bereits im Juni beschlossen, erklärte der sportpolitische Sprecher Max Deisenhofer auf einer Pressekonferenz. „Wir sind vom Konzept der Stadt München absolut überzeugt“, sagte der Abgeordnete.
Bei den Winterspielen 2022 hatten sich die Grünen-Spitzen noch gegen eine Bewerbung ausgesprochen. Dieses Mal sei die Lage anders: Sommerspiele würden ökologisch weniger problematisch gesehen, zudem verfüge München schon über zahlreiche Sportstätten. Deisenhofer verwies auch auf Paris, wo jüngst gezeigt worden sei, dass Olympia nachhaltig gestaltet werden könne.
Die Fraktion erhofft sich von Olympia einen Schub für Infrastrukturprojekte. Gerade für die Sanierung von Sportstätten oder den Ausbau des Nahverkehrs sei es mit Olympischen Spielen leichter, Mittel von Bund und Ländern zu bekommen, so Deisenhofer.
Auch der Bayerische Landessportverband setzt auf die Signalwirkung: Olympia könne mehr Menschen zum Sport bewegen, die Paralympischen Spiele zudem dem Behindertensport „einen deutlichen Schub“ geben, so Präsident Jörg Ammon.
Innerhalb der Grünen gibt es jedoch weiter Widerstand. Während Fraktionschefin Katharina Schulze inzwischen zu den Befürwortern zählt, bleibt ihr früherer Co-Vorsitzender Ludwig Hartmann einer der bekanntesten Olympia-Gegner. Der Landtagsvizepräsident warnt vor hohen Kosten: Das Internationale Olympische Komitee sichere sich die Gewinne, mögliche Verluste blieben bei der Allgemeinheit.
Deisenhofer nimmt die parteiinterne Unstimmigkeit gelassen. „Wir verteilen keine Maulkörbe“, sagte er. In der Fraktion habe es nur eine Gegenstimme gegeben, auch auf Bundesebene nehme er eine positive Stimmung wahr.