Liebe Leserin, lieber Leser,
ein kleiner Moment der Unachtsamkeit – und beinahe ein Albtraum. In Wedding fuhr ein 20-Jähriger mit einem hochmotorisierten BMW bei Rot über die Ampel und erfasste eine Gruppe von Kindern mit ihrer Betreuerin. Drei Kinder wurden leicht verletzt, die Betreuerin schwer. Dass nicht noch Schlimmeres passierte, war pures Glück.
Doch auf Glück darf sich niemand im Straßenverkehr verlassen. Wer am Steuer sitzt, trägt Verantwortung – für sich und vor allem für andere. Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass der Fahrer unter Drogeneinfluss stand, wiegt das Verhalten besonders schwer. Eine Frau liegt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus, Kinder kämpfen mit dem Schock. Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr kann Leben im Bruchteil eines Moments zerstören – und Familien traumatisiert zurücklassen.
Der Unfall führt uns zudem drastisch vor Augen, wie verletzlich die Schwächsten sind. Gerade jetzt, in den Ferien, sind Kinder besonders häufig im Straßenraum unterwegs – zu Fuß, auf Rollern, mit Fahrrädern. Sie wollen unbeschwert spielen und ihre freie Zeit genießen. Eltern vertrauen darauf, dass ihre Kinder sicher nach Hause kommen.
Daraus folgt ein klarer Auftrag: Es braucht konsequentere Verkehrskontrollen, mehr Polizeipräsenz an Kreuzungen und Schulwegen, Schwerpunktaktionen gegen Raser und harte Strafen für Drogen am Steuer. Gerade in Ferienzeiten sollten Gefahrenstellen stärker überwacht werden. Und vor allem braucht es ein gesellschaftliches Bewusstsein, das keine Ausrede gelten lässt: Eine rote Ampel ist kein Vorschlag, Rauschmittel am Steuer kein Kavaliersdelikt. Jeder von uns entscheidet mit, ob unsere Straßen sicher sind – oder zur Gefahr werden.
Lesen Sie dazu:
Jetzt den „Morgenpost Späti“ abonnieren
Sie möchten diesen Newsletter lieber als Mail in Ihr Postfach bekommen? Dann einfach hier entlang.
Ihr Berlin-Tipp
Wo schmeckt der Kaffee am besten? In welchem Kiezversteck gibt es das beste Feierabendbier? Und wo zeigt sich Berlin von seiner schönsten, schrulligsten oder überraschendsten Seite? Alles wichtige Fragen, die Sie nun beantworten können. Der heutige Tipp kommt von Marcus aus Wedding:
„Der Pankegrünzug ist für mich eine kleine Oase mitten in Gesundbrunnen. Entlang der Panke kann man zwischen alten Fabrikgebäuden spazieren, Vögel hören und einfach durchatmen – perfekt, um kurz dem Trubel der Badstraße zu entfliehen.“
Morgenpost Späti
Hier steckt alles drin: Ihr Berlin-Update zum Feierabend – montags bis freitags um 18 Uhr.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der
Werbevereinbarung
zu.
Und jetzt sind Sie gefragt: Schreiben Sie mir Ihren ganz speziellen Tipp – ob Lieblingsplatz, Geheimadresse oder Alltagsflucht – an spaeti@morgenpost.de. Ihre Einsendungen stelle ich hier im Newsletter vor.
Die Themen des Tages
• Der Streit um die Frage, wie hoch Neubau-Türme in Berlin sein dürfen, wurde nirgendwo erbitterter ausgetragen als am Alexanderplatz, dem wichtigsten Verkehrsknotenpunkt des östlichen Berliner Stadtzentrums. Die frühere Bausenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) hatte genaue Vorstellungen, wie der Alexanderplatz aussehen soll. Sollten neue Türme entstehen, dann sollten sie die 130 Meter nicht überschreiten. Die Marke orientierte sich in etwa an dem Park Inn, das 125 Meter misst. Eine Begründung damals lautete, dass damit der Blick auf den Fernsehturm nicht verdeckt wird. Doch das ist nun anders. Der Turm der Commerz Real am Galeria Warenhaus wird größer als bisher gedacht. Bleibt die Frage: Wie hoch kann es am Alexanderplatz hinausgehen? Meine Kollegen Isabell Jürgens und Julian Würzer liefern Antworten.
Auch interessant
• Am Montag beginnt in Berlin das neue Schuljahr – mit alten Problemen und neuen Maßnahmen. Lehrkräfte sind weiterhin Mangelware, dafür beginnen Umstellungen zur Verbesserung der Qualität langsam, erste Erfolge zu zeigen. Im Interview mit der Berliner Morgenpost gibt Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) einen ersten Ausblick auf die kommenden Wochen und Monate.
Auch interessant
• Offiziell verfolgt das Land Berlin noch das europaweit ausgerufene Ziel, Obdachlosigkeit bis 2030 überwinden zu wollen. Die Zahlen im Haushaltsplanentwurf des Senats für 2026/27 wecken aber Zweifel, ob dieses Ansinnen noch ernsthaft verfolgt wird. Denn die Mittel für Notunterkünfte, Kältehilfe und andere Angebote für obdachlose Menschen sollen im Vergleich zum Vorjahr schrumpfen. In welchem Umfang? Das verrät Ihnen mein Kollege Joachim Fahrun.
Auch interessant
Jetzt kommt noch Kasupke …
… der auch im Lotto gewinnen will:
„Unjlaublich, aba wahr: da hat eene Frau in Schöneberch tatsächlich 30 Jahre lang imma die jleichen Zahlen uffm Lottoschein anjekreuzt – und nu hat’s endlich jeklappt: am letzten Wochenende wurden ihre sechs Zahln jezogen und die Jlückliche hat sage und schreibe 4,4 Milljonen Euro jewonnen! Die Höchstsumme bisher in diesem Jahr. Is det zu glooben? „Siehste Kasu, Beharrlichkeit zahlt sich eben aus“, sacht Trude mit so nem leicht vorwurfsvollen Untaton. Bloß weil ick irjendwann uffjehört habe, unsan Hochzeitstag zu tippen. Na jut, ick kann’s ja nochma vasuchen…“
Jetzt den „Morgenpost Späti“ abonnieren
Sie möchten diesen Newsletter lieber als Mail in Ihr Postfach bekommen? Dann einfach hier entlang.
Und damit Schluss für heute. Ob Alexanderplatz oder Schulstart – ich hoffe, es war etwas für Sie dabei. Wenn ja: Dann lesen wir uns morgen wieder im „Morgenpost Späti“. Schreiben Sie mir, wenn Sie Fragen, Tipps oder Lieblingsorte haben. Und denken Sie dran: Wer den Späti liest, ist klar im Vorteil.
Herzliche Grüße!
Ihr Pascal Biedenweg
Gefällt Ihnen dieser Newsletter? Dann empfehlen Sie ihn gerne weiter.