Miete und Lebenshaltungskosten

So viel Geld braucht man in Berlin zum Leben

Aktualisiert am 05.09.2025 – 06:22 UhrLesedauer: 2 Min.

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Eine Hand hält Geldscheine (Symbolbild): In Berlin sind die Lebenshaltungskosten und Mieten nicht günstig. (Quelle: IMAGO/Michael Bihlmayer/imago)

Hohe Mieten, Inflation, kleine Renten: Das Leben in Berlin ist teuer. Doch wie viel Geld braucht man wirklich, um in der Hauptstadt gut zu leben?

Wocheneinkauf, Internet, Kleidung, Ticket für die Öffis und viele andere Dinge: Eine vierköpfige Familie benötigt in Berlin monatlich rund 3.438 Euro zum Leben (Stand: August 2025) – und das ohne Miete. Diese kommt noch dazu und schlägt bei einer Vierzimmerwohnung im Stadtzentrum mit durchschnittlich rund 2.351 Euro zu Buche. Die Modellfamilie bräuchte also insgesamt 5.789 Euro, um in Berlin gut leben zu können.

Diese Zahl wird von der Plattform Numbeo ermittelt. Sie gilt als eine der größten Open-Source-Datenplattformen zum Thema Lebenshaltungskosten. Die Angaben ändern sich ständig, da immer wieder neue Daten eingespeist werden. Numbeo berechnet den sogenannten „Cost of Living Index“, einen theoretischen Preisindex, der die Kosten für verschiedene Produkte und Dienstleistungen in verschiedenen Ländern oder Städten vergleicht.

Für Singles in einer Einzimmerwohnung im Stadtzentrum sind rund 2.253 Euro monatlich für Lebenshaltungskosten und Miete fällig. Bei einer Wohnung außerhalb des Stadtzentrums landet man bei 1.942 Euro.

Geringverdiener und Rentner können diese Summen kaum aufbringen. Die Rentenstatistik für Berlin zeigt, dass Rentner in der Hauptstadt durchschnittlich monatlich 1.533 Euro erhalten, deutlich weniger also, als man laut Numbeo als Einzelperson bräuchte.

Neben Lebensunterhalt, Miete und Heizkosten geben die Berliner der Auswertung zufolge durchschnittlich 16,5 Prozent ihres Einkommens für Restaurantbesuche aus. 10,7 Prozent entfallen auf Verkehrsmittel, 6,5 Prozent auf Freizeit, Sport und Bekleidung.

Doch wie viel verdienen die Berliner eigentlich? Das verrät das sogenannte Medianeinkommen. Das Medianeinkommen (auch: mittleres Einkommen) ist das Einkommen, bei dem es genauso viele Personen mit einem höheren wie mit einem niedrigeren Einkommen gibt. Das Medianeinkommen ist nicht das Durchschnittseinkommen. Dieses wäre viel höher, weil wenige Spitzenverdiener den Wert nach oben verzerren.

Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das Brutto-Medianeinkommen in Berlin für Vollzeitbeschäftigte bei 4.198 Euro. Damit liegt die Hauptstadt auf Platz vier im bundesweiten Vergleich. Höhere Medianeinkommen gibt es in Hamburg mit 4.527 Euro brutto, Baden-Württemberg mit 4.356 Euro brutto und Hessen mit 4.325 Euro brutto.

Im internationalen Vergleich gehört Berlin allerdings nicht zu den teuersten Städten der Welt, sondern liegt in der Numbeo-Auswertung im Mittelfeld. Zum Vergleich zieht die Plattform die Lebenshaltungskosten von New York heran. Die Stadt erhält den Wert 100. Berlin hat einen Preisindex für Lebenshaltungskosten plus Miete von 54,4, ist also statistisch gesehen etwa halb so teuer wie New York.