Fernsehtalkshows, Flyer und Broschüren, Interviews und Podiumsdiskussionen sind gängige Kommunikationsformen zwischen Politikern und Politikerinnen und Bürger und Bürgerinnen. Das Problem: Jugendliche und junge Erwachsene werden so nur selten erreicht. Der Kölner Jugendring, zu dessen 22 Mitgliedsverbänden auch die Evangelische Jugend in Köln und Umgebung gehört, möchte die anstehende Kommunalwahl am 14. September zum Anlass nehmen, neugierig auf Politik zu machen, politische Bildung stärken und nicht zuletzt die Anliegen junger Menschen hörbar und sichtbar werden lassen. Dazu gehören Klimagerechtigkeit, Sicherheit im öffentlichen Raum, (Im)Mobilität, mentale Gesundheit, wachsender Leistungsdruck und – ganz generell – das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden.

Zunächst organisiert der Kölner Jugendring vom 1. bis zum 5. September in Köln die U-16-Kommunalwahl, d.h. alle jungen Kölner und Kölnerinnen, die das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und daher bei den „echten“ Wahlen noch keine Stimme hätten, dürfen in angemeldeten Wahllokalen in Einrichtungen wie Schulen, Jugendzentren oder Räumlichkeiten von Jugendverbänden ihr Votum abgeben. Der Kölner Jugendring sammelt die Stimmen und führt die Ergebnisse zusammen. Da die verfügbaren Tools die Anliegen junger Menschen oft zu wenig berücksichtigen, hat sich der Kölner Jugendring auch am Jugend-Wahl-O-Mat beteiligt –  ein interaktives, jugendgerechtes Tool, entwickelt von der JUGZ gemeinsam mit jungen Menschen.

Wie die zukünftigen Wahlberechtigten entschieden haben, wird dann im Rahmen des, ebenfalls vom Kölner Jugendring organisierten, heutigen Demokratiefestivals „Turn Up in CGN“ präsentiert, das in diesem Jahr zum dritten Mal stattfindet. Die Idee kam von den Jugendlichen, die sich vor allem eine Kommunikation „auf derselben Ebene“ (also keine erhöhte Bühne, kein Podium!) und Interaktion wünschten. Auf dem Gelände des Kulturhof Kalk (Dillenburger Straße 65) gibt es einiges zu entdecken. Auf der Bühne sind Acts wie Retrogott, KET, Future of Battlerap, Johannes Zeijl oder No Limits zu erleben. Kreativstationen, Sportaktionen, Chillout-Areas und natürlich leckeres Essen und kühle Getränke sorgen für echtes Festival Feeling.

Mit Politikern und Politikerinnen ins Gespräch

Außerdem haben junge Menschen die Möglichkeit, direkt mit Politikern und Politikerinnen ins Gespräch zu kommen, die ihren Wahlkreis in Köln haben. Das geschieht in Diskussionsrunden, in einer spielerischen Challenge zwischen Jugend und Politik oder einfach im informellen Austausch zwischendurch. Angekündigt haben sich nicht nur die Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge (Bündnis 90/ Die Grünen), die Bundestagsabgeordneten Lea Reisner (Die Linke), Sanae Abdi (SPD) und Nyke Slawik (Bündnis 90/ Die Grünen), sondern auch der Abgeordnete des Europaparlaments Kai Tegethoff (Volt) und Landtagsabgeordnete wie Florian Braun (CDU),  Yvonne Gebauer (FDP), Jochen Ott (SPD) und Carolin Kirsch (SPD) sowie zahlreiche Kommunalpolitiker und Kommunalpolitikerinnen. Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat ihr Kommen zugesagt und darf von 15 bis 16 Uhr nach Herzenslust mit Fragen „gelöchert“ werden.

Das Highlight des Festivals ist die Wahlarena mit allen neun Bürgermeister-Kandidaten und Kandidatinnen. Ab 18 Uhr müssen sie sich 11:11 Minuten lang den Fragen aus dem Publikum stellen.

„Turn Up in CGN – das Jugendfestival“ wird von Jugendlichen mitgeplant und vom Bundeministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ gefördert.

Jugendbeteiligung, Diskussionen und Mitmachaktionen

„Turn Up in CGN“ bringt junge Menschen in Köln zusammen, um Demokratie aktiv erlebbar zu machen. Im Kulturhof Kalk, Dillenburger Straße 65/Eingang Kalk-Mülheimer Straße 58, treffen sich am Freitag, 5. September, 14 Uhr, Jugendliche, Engagierte sowie politische Akteure. Die Evangelische Jugend Köln und Region ist mit einem Mitmachstand vor Ort und lädt ein, vorbeizuschauen. Das Programm startet am Nachmittag mit Live-Auftritten von Künstlerinnen und Künstlern wie Retrogott, Ket und No Limits.

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Text: Priska Mielke
Foto(s): Priska Mielke