Stand: 05.09.2025 11:25 Uhr
Forschende aus Göttingen und Hamburg haben einen möglichen Durchbruch im Kampf gegen Herpesviren erzielt – mit Hilfe von Alpakas: Sie isolierten einen Mini-Antikörper, der das Virus ausschalten kann.
Das hat das Max-Planck-Institut für multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen mitgeteilt. Der spezielle Mini-Antikörper aus dem Alpaka, ein sogenannter Nanobody, verhinderte demnach, dass ein aktives Herpesvirus in eine Zelle eindringen konnte, um sie zu infizieren und sich zu vermehren. So sei der Antikörper in der Lage, das Virus auszuschalten, hieß es.
Einfach aufgebaute Antikörper
Alpakas, Lamas und andere Kamele besitzen laut Max-Planck-Institut Antikörper, die einfacher aufgebaut sind als übliche Säugetier-Antikörper. Um den Mini-Antikörper zu gewinnen, war ein Alpaka mit dem Herpesvirus infiziert worden. Die Belastung für das Alpaka sei sehr gering gewesen, vergleichbar mit einer Impfung und Blutuntersuchung beim Menschen, so das Institut.
Großes Potenzial für Behandlung und Prävention
Das Verfahren wurde bereits patentiert. Nun soll es als Wirkstoff für Menschen entwickelt werden – laut Max-Planck-Institut vor allem für gefährdete Gruppen wie Neugeborene, HIV-Patienten oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Einmal infiziert, verbleibt das Herpesvirus den Angaben zufolge ein Leben lang im Körper. Es verbirgt sich in Nervenzellen und wartet, weitgehend inaktiv, auf den passenden Zeitpunkt. Bei „günstiger“ Gelegenheit – beispielsweise bei einem geschwächten Immunsystem oder Stress – vermehrt es sich. Was für ansonsten gesunde Betroffene vor allem schmerzhaft und unangenehm ist, kann für Menschen mit Vorerkrankungen oder Neugeborene drastische Folgen haben: Manchmal könne der Verlauf sogar tödlich sein, hieß es.
Vor einem Jahrhundert wurde das Kaiser-Wilhelm-Institut für Strömungsforschung in Südniedersachsen gegründet.
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NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 05.09.2025 | 12:00 Uhr