Stand: 05.09.2025 21:01 Uhr

Seit der Eröffnung des neuen A100-Abschnitts zwischen Neukölln und Treptow herrscht teils Verkehrschaos, vor allem im Bereich der Elsenbrücke staut es sich regelmäßig. Ein Bündnis ist dagegen nun auf die Straße gegangen.

Zahlreiche Menschen haben am Freitagnachmittag in Berlin-Treptow demonstriert und auf das Verkehrschaos nach der Eröffnung des A100-Teilabschnitts aufmerksam gemacht. Wie ein Polizeisprecher dem rbb am Abend sagte, beteiligten sich bis zu 200 Teilnehmer.
 
Ein Bündnis aus mehreren Verbänden und Initiativen hatte zu der Fußgängerdemo an der Autobahnabfahrt am Treptower Park aufgerufen. Beteiligt waren unter anderen die Vereine Changing Cities, der Fußgängerverband FUSS sowie der ADFC Treptow-Köpenick. „Städte für Menschen statt Autos“ war etwa auf einem Transparent zu lesen. Andere forderten „Verkehrswende jetzt“. Die Demo verlief friedlich und ohne Vorkommnisse, hieß es von der Polizei.

Stau bei Protest gegen Stau

Seit der Eröffnung des neuen Stücks der Stadtautobahn kommt es rund um die Anschlussstelle in Berlin-Treptow täglich zu langen Staus, dichtem Verkehr und unübersichtlichen Situationen – insbesondere für Fußgänger. Auch während der Demonstration kam es zu langen Staus, so dass die Überleitung zur A100 Richtung Treptow gesperrt werden musste, wie die Verkehrsinformationszentrale Berlin am Abend mitteilte.
 
„Seit seit der Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100 am 27. August 2025 versinkt Nord-Treptow im Verkehrschaos“, hieß es in einer Mitteilung des „Aktionsbündnisses A100 stoppen“, worin zur Demonstration „StauPause – Wir holen uns ein Stück Straße zurück“ aufgerufen wurde.

Archivbild: Dichter Verkehr auf der Verlängerung der Stadtautobahn A100 vor Treptow. (Quelle: dpa/Sullivan)

Neuer A100-Abschnitt belastet Busverkehr und Anwohner

Die neue A100-Verlängerung sorgt wegen langer Staus für Unmut. Auch am Montag kamen viele Fahrzeuge zeitweise kaum vorwärts. Das wirkt sich auf Busse der BVG aus. Laut Bezirk beschweren sich auch Anwohner.mehr

Kiez-Initiative: Autofahrer nutzen Ausweichstrecken

Kritisiert wird unter anderem, dass Bus-Spuren, Radwege und Fußgänger-Ampeln jetzt regelmäßig zugestaut oder versperrt sind. Die Menschen im Kiez würden dadurch ihre zuverlässige Anbindung verlieren. Für Fußgänger und Radfahrer und insbesondere für Kinder würden sich, so das Bündnis, gefährliche Situationen durch blockierte Überwege ergeben, zugestellte Radwege und zu kurze Grünphasen an Ampeln.
 
Die Sprecherin der Kunger-Kiez-Initiative, Adelheid Rehmann, sagte am Freitagmorgen im rbb, die Anwohnenden wünschten sich mehr Unterstützung des Senats. Es gehe nicht darum, Straßen im betroffenen Kiez zu sperren – sondern den Verkehr unter anderem durch Poller besser zu lenken. So könnten beispielsweise Polizei und Rettungsdienste weiter überall durchkommen. Die Strecken würden aber für den Durchgangsverkehr unattraktiv, betonte Rehmann. Derzeit sei es so, dass sich viele Autofahrer wegen des Staus vor der Elsenbrücke Ausweichstrecken durch den Kiez suchen.

Aktionsbündnis will neue Steuerung oder Stopp

Das „Aktionsbündnis A100 stoppen“ fordert, den von der Abfahrt der A100 kommenden Verkehr anders zu steuern und sollte das nicht möglich sein, den 16. Abschnitt zumindest vorübergehend wieder zu schließen.
 
Der neue Bauabschnitt der A100, mit dessen Hilfe Autofahrer über die verlängerte Autobahn in Richtung Berlin-Treptow fahren können, war Ende August offiziell eröffnet worden.

Sendung: Radioeins, 05.09.2025, 9.00 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg