Ein seltener Anblick erwartet Himmelsfreunde am Sonntag, 7. September 2025: Der September-Vollmond fällt nicht nur in die Zeit des traditionellen „Herbstmonds“ – er erscheint zugleich als dunkelroter „Blutmond“.
Grund ist eine totale Mondfinsternis, die von Deutschland aus zumindest teilweise sichtbar ist. Doch das Schauspiel verlangt gute Vorbereitung und den richtigen Standort.
Ein kurzer, aber spektakulärer Auftritt
Der Mond geht in Mitteleuropa bereits vollständig verfinstert auf. In München zeigt er sich gegen 19:39 Uhr MESZ, in Frankfurt um 19:53 Uhr – da steckt er noch tief im Erdschatten.
Um 20:11 Uhr ist die maximale Verdunklung erreicht, ehe er ab 20:52 Uhr langsam wieder heller wird. Wer die Totalität erleben will, muss freie Sicht zum Osthorizont haben und darf sich nicht von den noch hellen Dämmerungsfarben am Himmel täuschen lassen.
Viel Zeit bleibt ohnehin nicht: Bis 20:53 Uhr endet die Phase der Totalfinsternis.
Zeitplan der Finsternis am 7. September 2025:
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18:27 Uhr: Beginn der partiellen Finsternis (in Deutschland nicht sichtbar)
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19:30 Uhr: Beginn der totalen Mondfinsternis (in Deutschland nicht sichtbar)
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20:11 Uhr: Maximale Verdunklung (in Deutschland sichtbar)
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20:52 Uhr: Ende der totalen Mondfinsternis (in Deutschland sichtbar)
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21:56 Uhr: Ende der partiellen Finsternis (sichtbar)
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22:55 Uhr: Ende der Halbschattenfinsternis (sichtbar)
Fernglas statt Teleskop
Für Beobachter lohnt es sich, ein Fernglas bereitzuhalten. Das kompakte Gerät lässt sich leicht auf eine Anhöhe oder an ein Fenster mit Ostblick mitnehmen. In der niedrigen Horizonthöhe bringt ein Teleskop dagegen kaum Vorteile – zu schwach ist der Kontrast.
Mit beiden Augen verstärkt ein Fernglas den rötlich schimmernden Erdtrabant im Horizontdunst und macht die feinen Helligkeitsabstufungen besser sichtbar.
Wer das Schauspiel fotografieren möchte, sollte ein stabiles Stativ und ein starkes Teleobjektiv nutzen und die Kamera manuell an die wechselnden Lichtverhältnisse anpassen.
Zwischen Tradition und Wissenschaft
Der September-Vollmond trägt viele Namen: Im Deutschen spricht man vom „Herbstmond“, international oft vom „Harvest Moon“ (Erntemond). Doch dieser bezeichnet streng genommen den Vollmond, der dem Herbst-Äquinoktium am nächsten liegt – 2025 also erst den Oktober-Mond.
Historisch war der Erntemond für Bauern wichtig: Sein Licht verlängerte die Arbeitszeit in den Feldern.
Auch Mythen ranken sich um die Mondfinsternis: In China galt sie als Angriff eines Drachen, bei den Inka als göttlicher Zorn.
Moderne Wissenschaft untersucht eher die Auswirkungen auf den Menschen: Studien zufolge verkürzt der Vollmond die Schlafdauer um bis zu 20 Minuten und reduziert die Tiefschlafphasen.
Seltene Chance in Europa
Nach dem September 2025 müssen Himmelsfreunde in Mitteleuropa Geduld haben: Die nächste von hier aus sichtbare totale Mondfinsternis ereignet sich erst wieder am 31. Dezember 2028.
Davor, am 6. März 2026, gibt es zwar eine weitere totale Mondfinsternis – sie ist in Europa jedoch unsichtbar.
Einen besonderen Trost bietet die totale Sonnenfinsternis am 12. August 2026: Von Spanien und Island aus lässt sich das Schauspiel vollständig beobachten, in Deutschland immerhin noch als eindrucksvolle partielle Finsternis mit bis zu 92 Prozent Bedeckung.