Illegaler Müll im Fluss
Von E-Scootern bis zu Pistolen: Was alles in der Pegnitz schwimmt
06.09.2025 – 06:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Das Flussbett der Pegnitz am Dienstagabend: Weil der Wasserpegel abgesenkt wurde, kommt Müll zum Vorschein – hier die Reste eines Autoreifens. (Quelle: Daniel Salg)
Immer wieder landet Müll in der Pegnitz. Darunter ist auch allerhand Kurioses. Was das Wasserwirtschaftsamt schon alles aus dem Fluss gefischt hat.
Die Pegnitz fließt mitten durch die Nürnberger Altstadt. Ein Spaziergang entlang des Flusses verzückt nicht nur Touristen sondern auch Einheimische. Diese Woche wurde der Wasserstand des Flusses wegen Bauarbeiten abgesenkt. Damit kommt auch das zum Vorschein, was normalerweise verborgen bleibt – nämlich, dass in der Pegnitz auch allerhand Müll treibt. Baustellenbaken, Autoreifen und mehr waren im Laufe der Woche im Flussbett zu sehen.
Zwar ist die Pegnitz heute deutlich sauberer als im Mittelalter. Damals war es für die Nürnberger noch normal, in dem Fluss Müll, Fäkalien oder gar Tierkadaver zu entsorgen. Dass jedoch auch noch heute Unrat in der Pegnitz schwimmt, ist für das Wasserwirtschaftsamt nicht neu.
Ein bis zweimal im Jahr würden deshalb Taucher losgeschickt, die Müll aus dem Fluss bergen. Jedes Mal komme dabei eine „beträchtliche Menge von mehreren 100 Kilo“ zusammen, teilte ein Sprecher der Behörde t-online auf Nachfrage mit. Darunter Fahrräder, E-Scooter, Baustellenabsperrungen, Verkehrsschilder, Einkaufswagen oder gar Bistrotische. Bei einer Reinigungsaktion 2023 wurden alleine 47 Fahrräder aus dem Fluss im Stadtgebiet gefischt.
Aber auch Geldbeutel oder Handys landeten regelmäßig in dem Fluss, so der Sprecher weiter. Kuriose Dinge hätten die Taucher in der Vergangenheit ebenso gefunden – beispielsweise Tresore oder Schusswaffen. Erst diesen Sommer sei erneut ein Tresor, eingepackt in einer Reisetasche, in dem Fluss entdeckt worden. Den habe das Wasserwirtschaftsamt dann ungeöffnet an die Polizei übergeben.
Auch zwei Pistolen und ein Gewehr seien bei der letzten Reinigungsaktion gefunden worden. Dabei habe es sich zwar um Spielzeug gehandelt, auf die beauftragten Taucher hätten die Waffen aber dennoch echt gewirkt.
Der Müll, der jetzt durch die Bauarbeiten zum Vorschein kam, werde direkt entsorgt – sofern dies ohne Taucher möglich sei, teilte der Sprecher weiter mit. Gleichzeitig betonte er, dass es sich bei der Entsorgung von Müll in der Pegnitz um „keinen Kavaliersdelikt“ handele. Pflanzen und Tiere in dem Gewässer könnten gefährdet werden.
Je nachdem, welcher Müll in der Pegnitz versenkt wird, könne der Tatbestand der Gewässerverunreinigung erfüllt sein, heißt es vom Wasserwirtschaftsamt weiter. Laut Strafgesetzbuch bekommt man dafür in gravierenden Fällen eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Dazu kommt, dass die Bergung von Müll aus dem Fluss mit einem hohen Kostenaufwand verbunden sei. Das gehe zulasten aller Steuerzahler.