Infografik

Standdatum: 6. September 2025.

Autorinnen und Autoren:
Alexander Schnackenburg

Insbesondere aus Syrien kamen ab 2015 viele Flüchtlinge nach Deutschland. Auch in Bremen bildeten sie die größte Gruppe.

Bild: dpa | AP Images/Martin Meissner

Erst der Bürgerkrieg in Syrien, dann der russische Angriffskrieg auf die Ukraine: Auch in Bremen spiegeln sich die Konflikte in den Flüchtlingszahlen wider.

Zehn Jahre ist es her – da stiegen die Flüchtlingszahlen in Deutschland deutlich an. Die Hauptgründe dafür lagen in der Massenflucht vieler Menschen insbesondere aus Syrien, wo ein Bürgerkrieg ausgebrochen war.

Die Bundesrepublik Deutschland stand damals für eine im internationalen Vergleich liberale Zuwanderungspolitik gewährte Flüchtlingen aus Syrien fast ausnahmslos einen Schutzstatus. Laut Bundeszentrale für politische Bildung flüchteten daher allein von Herbst 2015 bis Sommer 2016 rund 1,4 Millionen Menschen nach Deutschland.

Von rund 10.000 Flüchtlingen zu 23.000 in zwei Jahren

Auch im Land Bremen ist die Zahl der Flüchtlinge in dieser Zeit deutlich gestiegen. Das zeigen die Erhebungen des Statistischen Landesamts Bremen (siehe unsere Grafik). Hiernach lebten am 31. Dezember 2014 noch 10.339 Schutzsuchende im Zwei-Städte-Staat. Zwei Jahre später waren es mehr als doppelt so viele: 23.085.

Doch auch in den Jahren darauf stieg die Zahl der Flüchtlinge im Land Bremen weiter an, besonders deutlich im Jahr 2022. Zur Erinnerung: Im Februar 2022 hatte Russland die Ukraine überfallen. Bis heute sind seitdem rund 1,3 Millionen Ukrainer nach Deutschland geflohen.

Im Land Bremen lebten am 31. Dezember 2024 mit 46.335 etwa doppelt so viele Flüchtlinge wie Ende 2016. Die meisten von ihnen kommen aus Syrien, Afghanistan, der Ukraine und dem Westbalkan.

Schutzsuchende im Land Bremen seit 2010

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Verteilung nach Königsteiner Schlüssel

Um eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Flüchtlinge sicherzustellen, verwendet Deutschland den sogenannten Königsteiner Schlüssel. Dieser Verteilungsschlüssel bestimmt, wie die einzelnen Bundesländer an gemeinsamen finanziellen Lasten beteiligt werden.

Der Schlüssel wird jedes Jahr neu berechnet, richtet sich zu zwei Dritteln nach dem Steueraufkommen und zu einem Drittel nach der Bevölkerungszahl eines Landes. Das Land Bremen ist dazu verpflichtet, knapp ein Prozent der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, aufzunehmen.

Zwar kämen üblicherweise Jahr für Jahr eher zwei bis drei Prozent aller Flüchtlinge Deutschlands in Bremen an, sagt Nina Willborn aus dem Sozialressort. Allerdings würden sie im Zuge des Aufnahmeverfahrens anschließend auf alle Länder umverteilt.

Quelle:
buten un binnen.

Dieses Thema im Programm:
buten un binnen, 3. September 2025, 19.30 Uhr