ZEIT: Wie wollten Sie Merkel zeigen?

Mühe: Respektvoll. Mich interessiert in meiner Fotografie immer auch das Motiv der Erhabenheit. Der Mensch im Verhältnis zur Landschaft. Was passiert, wenn man eine Person in einer Landschaft inszeniert?

ZEIT: Sind Ihre Bilder auch deshalb oft voller Pathos?

Mühe: Das Pathos in meinen Bildern ist immer gebrochen. Der Künstler Wolfgang Tillmans, seine Art der Bildsprache und -erzählung hat mich früh fotografisch geprägt. Ich bin dann aber woanders abgebogen und habe mich eher von den Pathosformeln des Theaters und der Oper leiten lassen. Auch frühe Arbeiten von Richter, Baselitz, Polke und Kiefer, die den Umgang mit ihrem Deutschland zeigen, interessieren mich bis heute.