Pfeifkonzert gegen Hanning
Das Berliner Publikum bekundete am Rande der Partie vereinzelt seinen Unmut über die jüngsten Entscheidungen des Vereins, Geschäftsführer Bob Hanning erntete Pfiffe und auch Buhrufe. „Ich habe die Entscheidung zu tragen, kann aber für mich persönlich sehr, sehr gut in den Spiegel gucken“, sagte Hanning vor dem Spiel bei Dyn. Er sei „absolut sicher, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben“, ergänzte er in der ARD.
Was er auf dem Spielfeld sah, war aus Berliner Sicht jedoch eine sportliche Katastrophe. Der SCM erwischte einen Blitzstart, weil Torhüter Hernández sofort mehrfach zur Stelle war. Bereits beim 5:10 (12.) aus Berliner Sicht war Krickau gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen. Beim 10:12 (17.) kamen die Gastgeber in der Folge zwar wieder heran, doch die Gäste setzten sich bis zur Pause mit einer gewaltigen Effektivität wieder ab.
SCM springt an die Spitze
Die Füchse fanden vor den Augen von Bundestrainer Alfred Gislason vor allem gegen die starke Abwehr der Magdeburger kein Durchkommen. Zugleich stellte der Titelverteidiger selbst eine katastrophale Deckung – 22 Gegentore allein im ersten Abschnitt waren ein heftiger Beleg für die Magdeburger Überlegenheit. So musste Hanning bereits zur Pause einräumen: „Drehen können wir das Spiel nicht mehr.“ Er sollte recht behalten.
Die Horror-Woche für die Berliner fand nach Wiederanpfiff ihren Höhepunkt, als Magdeburg den Vorsprung zwischenzeitlich auf zwölf Tore vergrößerte. Von einem Duell zweier Topteams war nichts zu sehen. Magdeburg agierte auf einem völlig anderen Leistungsniveau. Während die Füchse-Fans trotz der kleinen Aufholjagd ihres Teams weiter buhten, feierten sich die SCM-Fans als „Spitzenreiter“.
Bennet Wiegert lobte im Anschluss am ARD-Mikrophon: „Bei uns gab es vor dem Spiel keine Fragezeichen. Trotzdem waren die Umstände natürlich nicht normal. Und da haben wir unseren Job einfach erledigt. Was Mannschaft und Fans hier heute gezeigt haben, war grandios.“