Wer kennt sie nicht? Die romantische Vorstellung der Zug-Reise. Man steigt mit seinem Koffer in den Zug, kommt nach einigen Stunden Fahrt an einem ganz anderen Ort wieder an. Doch zwischen den beiden Städten liegen im Normalfall mindestens zwei Bahnhöfe. Und die schaffen es zumeist, die Romantik wieder auf Normalniveau herunterzufahren.
Dreckige Bahnhofsvorplätze, Verspätungen, überfüllte Gleise, besoffene Mitreisende, Tauben, die versuchen, einem das völlig überteuerte Bahnhofs-Crossaint streitig zu machen. Ja, eine Bahnfahrt, die ist nicht immer lustig. Ziemlich amüsant sind dagegen die Bahnhofs-Bewertungen auf Google. Wir haben uns die des Braunschweiger Hauptbahnhofes mal genauer zu Gemüte geführt. Und siehe da, auch einiges gelernt.
Der Braunschweiger Hbf – ein Ort der (ungewollten) Begegnungen
Zum Beispiel, dass die Hilfsbereitschaft der Braunschweiger Hauptbahnhof-Besucher an der Grenzenlosigkeit kratzt. Diese, so schreibt ein Reisender, würden sich nämlich gar sehr für den Gemütszustand ihrer Mitmenschen interessieren. „Echt nett hier, werde ständig gefragt ob ich ein Problem habe. Sehr hilfsbereit die Menschen hier“, schreibt nämlich der Herr, der vor mittlerweile zwei Jahren das Vergnügen hatte, den Braunschweiger Place to be zu besuchen.
++ Johannes Oerdings bitteres Urteil in Braunschweig: „Das ist ja widerlich“ ++
Eine schöne zwischenmenschliche Begegnung machte auch ein anderer Google-Bewerter. Er schreibt: „Hab dort ganz laut gefurzt, wurde blöd angeschaut. Allerdings ein kleines Kind hat gelacht und sich dabei in die Hose gemacht.“ Wie herrlich, ein Reim, ein erleichterter Reisender und eine glückliches Kind. Was will man mehr?
Hat die Uhr noch alle Zeiger?
Doch es gibt auch diejenigen, die ein wenig mit sich hadern, was die Attraktivität des Hbf angeht. „An sich ganz schön, aber nach einem Fußball-Spiel ist man nicht mal im Rosmann sicher“, so heißt es in der Bewertung. Verständlich. Gibt es im Rossmann doch gekühlte Getränke zu fairen Preisen, die sind rund um Bundesliga-Spiele ein begehrtes Gut.
Und doch gibt es dann auch die Menschen, die der Attraktivität des Braunschweiger Tores zur Welt nicht erliegen konnten. Dieser Herr beispielsweise. Er schrieb vor drei Jahren bei Google: „Was ein Schandfleck in dieser Stadt, mittlerweile hat die Uhr nicht mal mehr Zeiger, dreckiger Vorplatz.“ Ja, das klingt alles andere als gut. Wobei uns jetzt schon interessieren würde, ob die Uhr wieder alle Zeiger auf dem Zifferblatt hat. Vielleicht eine Recherche-Arbeit für die Mittagspause. Wir bleiben dran. Versprochen!
Update: Die Uhr scheint wieder vollständig. Wie uns ein freundlicher Leser schrieb, ist der Zeiger wieder angebracht.