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Leberkrebs gilt als besonders tückisch. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass viele Risikofaktoren vermeidbar sind und jeder etwas zur Prävention tun kann.

Frankfurt –Leberkrebs gehört zu den gefährlichsten Krebsarten überhaupt. In Deutschland ist er relativ selten (pro Jahr knapp 10.000 neue Fälle), aber er hat eine schlechte Prognose und gilt weltweit als eine der häufigsten Krebs-Todesursachen. Tendenz: leider steigend, wie eine neue Studie zeigt. Die Wissenschaftler betonen aber, dass jeder Mensch viel dazu beitragen kann, nicht zu erkranken. Demnach stehen etwa 60 Prozent der Leberkrebsfälle im Zusammenhang mit vermeidbaren Risikofaktoren. Das sind drei von fünf Fällen.

Inneres Verdauungsorgan des Menschen: die Anatomie der LeberDie Leber ist unter anderem für die Entgiftung des Körpers zuständig. (Symbolfoto) © IMAGO/Zoonar.com/TIGULLA VIJAYA CHANDAR

Das gilt nach Angaben der Wissenschaftler vor allem für Virushepatitis, Alkoholkonsum und Fettleibigkeit. Diese Faktoren müssten gezielt angegangen werden, um Leberkrebsfälle zu verhindern, so die Experten der University of Hong Kong, deren Studie im Fachmagazin The Lancet veröffentlicht wurde.

Risikofaktor Fettleber

Leberkrebs bildet sich besonders häufig bei Menschen mit einer Leberzirrhose, und die wiederum ist oft Folge einer Fettleber. Meist spüren die Betroffenen lange gar keine Schmerzen. Eine der Ursachen ist Fettleibigkeit.

Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe löst Überernährung neben Adipositas auch Veränderungen des Stoffwechsels (metabolisches Syndrom) aus, die zur Entstehung einer Fettleber beitragen können.

Fettleber heilen: Zehn Gemüsesorten, die dem Organ guttunGurkenscheibenFotostrecke ansehenWeitere Risikofaktoren für Leberkrebs

Nach Informationen des Deutschen Krebsinformationszentrums spielen auch Rauchen, Diabetes Typ 2 und Stoffwechselstörungen eine Rolle bei der Entstehung von Leberkrebs.

Die Autoren der Studie empfehlen zur Prävention einige Maßnahmen, etwa

  • Stärkung von Prävention, Früherkennung und Behandlung von Virushepatitis (Hepatitis B/HBV und Hepatitis C/HCV), etwa durch HBV-Impfung, HBV- und HCV-Screenings und durch die Therapie von HBV- und HCV-Infektionen sowie
  • Reduzierung des Alkoholkonsums (sie empfehlen einen Mindestpreis pro Alkoholeinheit, Werbebeschränkungen und Warnhinweise)

Die Experten des Krebsinformationsdienstes raten zudem zu einer gesunden Ernährung und einer Gewichtskontrolle und zur regelmäßigen Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen – sie ist für Risikogruppen wie Menschen mit Adipositas, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen besonders wichtig.

Die Leber

Die Leber, die im rechten Oberbauch sitzt, ist zuständig für die Entgiftung des Körpers, die Gallenproduktion, die Verwertung und Speicherung von Nährstoffen und die Bildung von Eiweißen und körpereigenem Cholesterin. Sie ist sehr robust und macht vieles mit – sie funktioniert auch dann noch, wenn sie schon geschädigt ist. Selbst eine Fettleber verursacht meist erst im späteren Verlauf Beschwerden. Das Problem: In dem Fall ist das Risiko für eine Leberzirrhose oder sogar Leberkrebs erhöht.

Leberkrebs vermeiden: Das können Sie zur Vorbeugung tun

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, sich wöchentlich 150 Minuten moderat oder 75 Minuten intensiv zu bewegen und zusätzlich ein- bis zweimal pro Woche Krafttraining zu machen. Ideal sind Ausdauersportarten wie Laufen, Walking, Radfahren oder Schwimmen. Wichtig ist aber, dass Ihnen die Bewegung Spaß macht – nur so bleiben Sie am Ball.

Auch mit der Ernährung können Sie viel für die Gesundheit Ihrer Leber tun. Reduzieren Sie Süßes, Fertiggerichte und Fastfood und bevorzugen Sie Gemüse und Vollkornprodukte. Für tierische Produkte rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zu einer Maximalmenge von 300 Gramm pro Woche. Greifen Sie hier vor allem bei fettarmen Sorten zu. Achten Sie auf die Fettzufuhr (hier kann eine Low-Fat-Ernährung helfen) und essen Sie langsam, um das Sättigungsgefühl wahrzunehmen. Bei den Getränken sollten Sie vor allem zu Wasser und ungesüßtem Tee greifen und Softdrinks lieber im Regal lassen – die enthalten nämlich viel Zucker. Alkohol sollten Sie nur in Maßen genießen, denn auch er ist reich an Kalorien und verhindert außerdem die Fettverbrennung.

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