Über das zentrale Atrium des Centre for Mathematics Münster werden alle 4 Obergeschosse des Gebäudes erschlossen. Die große Freitreppe wird später noch Sitzmöglichkeiten bieten, die ebenfalls zum Austausch einladen. (Foto: BLB NRW)
Der Rohbau des neuen Forschungsgebäudes Centre for Mathematics Münster (CMM) auf dem Gelände zwischen Einsteinstraße und Orléans-Ring ist weit vorangeschritten. Wie der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) jetzt mitteilt, wurden innerhalb eines knappen Jahres insgesamt sechs Geschosse errichtet. Nun habe auch eine kupferne Zeitkapsel ihren endgültigen Platz unter der großen Freitreppe im zentralen Atrium gefunden. Sie enthalte unter anderem eine Urkunde, Bauzeichnungen, eine Tageszeitung, Münzgeld, Kreide und ein Stück Schiefer.
Bereits jetzt seien die architektonischen Besonderheiten des Neubaus deutlich erkennbar. Im Herzen des Gebäudes liegt ein lichtdurchflutetes Atrium, von dem aus alle vier Obergeschosse zugänglich sind. Die offene Bauweise sei bewusst gewählt worden, um Austausch und Zusammenarbeit zu fördern. Prof. Dr. Mario Ohlberger und Prof. Dr. Thomas Nikolaus, Sprecher des Exzellenzclusters Mathematik Münster, erklärten laut BLB NRW, dass die Architektur viele Blickbeziehungen ermögliche und so „räumliche Grenzen zwischen den Forschungsgruppen und Teildisziplinen“ aufbreche.
Das Gebäude basiert auf einem innovativen Forschungskonzept von 47 Forschungs- und Nachwuchsgruppen des Fachbereichs Mathematik und Informatik der Universität Münster. Die Planungen seien vom Leitgedanken des „organisierten Zufalls“ geprägt gewesen, erläuterte BLB-NRW-Architekt Noah Thieben. Um dieses Konzept umzusetzen, seien teilweise ungewöhnliche Raumlösungen notwendig gewesen.
Bis zum Einzug der rund 200 künftigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bleibt allerdings noch viel Arbeit. Laut BLB NRW stehen nun der Innenausbau mit komplexer Brandschutz- und Lüftungstechnik sowie die Installation verschiebbarer Trennwände und Tafeln an. Außerdem müsse das Dach fertiggestellt und begrünt sowie mit Photovoltaikmodulen ausgestattet werden. Trotz der noch ausstehenden Arbeiten sei die Vorfreude groß, betonte Prof. Ohlberger: „Es ist toll zu sehen, wie mit dem Rohbau unsere Ideen allmählich Gestalt annehmen.“