Frankfurt am Main – Ein Crack-Zentrum mit Ruhe-Räumen haben die Süchtigen im Bahnhofsviertel der Main-Metropole schon. Jetzt will die Stadt zudem Sitzpilze auf Bürgersteige und die Straße bauen, damit die Junkies dort regengeschützt sitzen können.
Die Niddastraße gehört zu den übelsten Ecken Frankfurts. Junkie-Gruppen stehen vor dem Konsumraum, streiten, prügeln sich um Drogen. Andere liegen auf den Bürgersteigen, spritzen Heroin, rauchen Crack.
Dieses Foto von Sitzpilzen fügte der Ortsbeirat in seinem Antrag als Beispiel an, dem der Magistrat jetzt zustimmte
Foto: Privat
Und was macht die Stadt Frankfurt am Main, die das völlig außer Kontrolle geratene Drogenviertel gern zu einer urbanen Kultur verklärt? Sie will dort für die Junkies regengeschützte Sitzgelegenheiten schaffen.
Im Antrag, dem die Stadt-Führung zugestimmt hat, steht: „Jeden Tag halten sich viele Menschen vor dem Konsumraum auf. Dort fehlen seit Jahren Sitzgelegenheiten, weshalb die Menschen auf dem Gehweg vor der Einrichtung sitzen oder liegen müssen.“
Deshalb sollen jetzt Sitzpilze errichtet werden, „damit sich Menschen dort regengeschützt aufhalten“ können. Das Ordnungsamt hat zugestimmt und schreibt: „Regengeschützte Sitzmöglichkeiten, sogenannte Sitzpilze, könnten den Aufenthalt für die Menschen im Bahnhofsviertel angenehmer und würdevoller gestalten.“
Die Stadt glaubt, dass die Junkies dadurch nicht nur regengeschützt sitzen, sondern dass sie wohl auch von ihrer Drogensucht loskommen könnten. Denn sie zitieren im Dokument einen Designer für Problemviertel-Stadtmöbel: „Würdevoll gestaltete öffentliche Räume ermöglichen nicht nur Respekt und Akzeptanz für marginalisierte Gruppen, sondern tragen aktiv zur Heilung und sozialen Integration bei.“
Bei so viel Pathos soll jetzt ein sechsmonatiges „Pilotprojekt mit einzelnen Sitzgelegenheiten an geeigneten Standorten im Umfeld der Drogenhilfeeinrichtung durchgeführt“ werden.
Der Stadtverordnete und Vize-CDU-Kreisvorsitzende Yannick Schwander (37) warnt davor, dass die Sitzpilze von den Junkies einfach nur als neue Aufenthaltsflächen genutzt werden.
Leopold Born (32), Generalsekretär der CDU Hessen, zu BILD: „Das linke Chaos nimmt in Frankfurt realitätsfernste Züge an. Drogenkriminalität muss bekämpft und nicht durch regengeschützte Crack-Lounges befördert werden. Wir müssen Drogensüchtigen aus der Sucht helfen.“